www.soft-skills.com » Führungskommunikation: Über gute Kommunikation zwischen Führungskraft und Mitarbeiter

Führungskommunikation | Über das WIE, WAS und WARUM

Führungskommunikation - Gute Kommunikation von Führungskraft zu Mitarbeiter (© Kasto / Fotolia)

Ob ein Unternehmen erfolgreich agiert oder nicht, hängt in erster Linie an zufriedenen, motivierten Mitarbeitern. Hierfür trägt die Unternehmensführung eine große Verantwortung. Eine entscheidende Rolle kommt dabei der Führungskommunikation zu. Führungskräfte müssen nicht nur in Sachen Management wissen, wo sie hin wollen. Ein wichtiger Aspekt, der zum Erreichen der wirtschaftlichen Ziele beiträgt, ist auch eine gute Kommunikation zwischen Chef und Mitarbeiter. Nur, wer erfolgreich kommunizieren kann, kann nachhaltige Zufriedenheit und Identifikation mit der Firma erreichen. Wissen über Kommunikation ist für Führungskräfte deswegen besonders wichtig. Im Folgenden sollen wesentliche Aspekte rund um das Thema Führung und Kommunikation dargestellt werden.

Definition Führungskommunikation

Führungskommunikation definiert sich als Nutzung bestimmter Techniken der Gesprächsführung. Sie dient den Führungskräften eines Unternehmens, indem mittels professioneller Führungskommunikation der einzelne Mitarbeiter positiv angesprochen und die Teamentwicklung generell gefördert werden soll. Mitarbeitergespräche sollen in ihrem Verlauf nicht dem Zufall überlassen werden, sondern Kommunikationstechnisch vorbereitet und durchgeführt werden. Auch Konflikte im Team sind ein Thema der Führungskommunikation. Kaum ein Mitarbeiter, der nicht schonmal in einen Konflikt am Arbeitsplatz geraten ist (siehe auch Ursachen für Konflikte im Team). Ob dieser konstruktiv bearbeitet werden kann oder sinnlos ausufert und Schäden mit sich bringt, liegt auch an einem guten Konfliktmanagement. Bei diesem Konfliktmanagement kommt einer klaren Führungskommunikation eine große Bedeutung bei. Dies gilt auch für Zielvereinbarungsgespräche, die Führungskräfte regelmäßig mit ihren Mitarbeitern führen sollten/müssen.

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Warum ist eine positive Führungskommunikation so wichtig?

Kommunikation findet praktisch immer statt. Selbst wenn wir nichts sagen, sagt vielleicht gerade das etwas aus. Auch Gestik und Mimik spielen bei der Kommunikation eine wichtige Rolle (vgl. auch Mimik Gestik Unterschied). Menschen in Führungsposition ist zwar zumindest auf theoretischer Ebene oft klar, dass der Kommunikation im Berufsalltag eine wichtige Rolle zukommt. Erfolgreich handeln wird vor allem die Firma, deren Belegschaft sich mit der Unternehmensphilosophie identifiziert und den Job liebt. Dass bei ständigen Misstönen, unsachlicher Kritik und mangelnden positiven Rückmeldungen all diese Faktoren eher unwahrscheinlich werden, liegt auf der Hand. Dennoch kommt es im Führungsalltag leider oft vor, dass die Bedeutung der professionellen Kommunikation sträflich unterschätzt wird.

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Wenn es in der Führung Probleme gibt, werden idealerweise auch die Mitarbeiter befragt. Häufig werden Probleme in der Führungskommunikation als Ursache von ständig schwelenden Konflikten und permanenter Unzufriedenheit angegeben. Es gibt im Job jeden Tag Gelegenheit für geschickte Kommunikation der Führung: Mitarbeitergespräche wollen geführt, Leistungen gewürdigt werden. Zudem werden auch die Führungskräfte zu Rate gezogen, wenn es darum geht, eventuell unzufriedene Kunden zu besänftigen. All dies sind Gelegenheiten, bei denen man die Art und Weise der Gesprächsführung nicht dem Zufall überlassen sollte.

Worte, die man einmal unbedacht gesagt hat, kann man trotz blumiger Entschuldigungen meist nicht mehr wirklich zurücknehmen. Negatives Feedback wirkt, wenn es unsachlich wird und ohne konstruktive Vorschläge daherkommt, irgendwann demoralisierend (vgl. Feedbackregeln Psychologie). Auch Konflikte können eine Belegschaft irgendwann vergiften, wenn sie niemals sauber bearbeitet und Probleme wirklich an der Wurzel gepackt werden. Damit dies gelingt, muss man ebenso professionell wie überzeugend und positiv kommunizieren. Dann lassen sich auch viele Probleme schnell lösen!

Führungskommunikation - so sicher nicht... (© alphaspirit / Fotolia)

Führungskommunikation – so sicher nicht… (© alphaspirit / Fotolia)

Kommunikationstrainining für den Führungsalltag

So manche Führungskraft mag denken, kommunizieren könne doch jeder. Solange mit Kommunikation einfaches Reden gemeint ist, mag das zutreffen. Sobald Situationen aber heikel werden, Konflikte im Raum stehen, die schnell und effizient gelöst werden müssen, zahlt sich ein Kommunikationstraining für die Führung des Unternehmens aus, siehe auch Coaching für Führungskräfte.

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In speziellen Seminaren werden Führungskräfte hierbei rund um eine professionelle und positive Kommunikation mit den Kollegen und Kunden geschult – vor allem im Kontext der Forderung, ein kooperativer Führungsstil solle das Klima der Zusammenarbeit bestimmen. Im Training werden anhand von Rollenspielen verschiedene Situation, wie sie jeder kennt, durchgespielt. Vergleicht man die Reaktionen der Beteiligten zu Beginn des Seminars und am Ende des Seminars, fallen die Fortschritte und Veränderungen schnell auf. Kurse in positiver Kommunikation vermitteln also nicht nur theoretisches Wissen rund um verschiedene Kommunikationstheorien (vgl. Reaktanztheorie, Eisbergtheorie, 4 Ebenen der Kommunikation und das Modell der Transaktionsanalyse, aber auch unseren Persönlichkeitstheorien Überblick), wenngleich auch dies wichtig ist. Vielmehr geht es im Training aber darum, dass das Seminar fit macht für die täglichen Herausforderungen der Führungsetage (siehe Führungsqualitäten).

Doch nicht nur praktische Kurse können ein gutes Training für eine Führungskraft sein. Auch jenseits von speziellen Seminaren vermitteln auch Bücher zum Thema viel Wissen rund um die Kommunikation im Berufsalltag. Bücher haben dabei den Vorteil, dass sie ortsunabhängig und zu jedem passenden Zeitpunkt bearbeitet werden können. Gerade wenn in einem Unternehmen immer wieder Konflikte auftreten, deren Grundmuster ein Problem der Kommunikation ist, kann es hilfreich sein, allen Kollegen Bücher rund um das Thema Kommunikationstraining zur Verfügung zu stellen. Auch so kann man Verbesserungen in diesem Bereich der Soft Skills erreichen. Auch Weiterbildungen zum Thema Kommunikation und Konfliktmanagement sind sehr lohnend. Jeder unnötige Konflikt weniger schont Ressourcen! Eine Weiterbildung ist also nicht nur für Führungskräfte interessant, sondern für die gesamte Belegschaft.

Tipps für eine gute Kommunikation im Berufsalltag

  • Worte mit Bedacht wählen: Je schwieriger die Situation im Business, umso mehr Bedeutung kommt dem einzelnen Wort bei. Gleich, ob es um ein unangenehmes Mitarbeitergespräch geht oder um einen Kunden, den man überzeugend auf seine Seite ziehen möchte – eine unüberlegte Sprechweise kann Vertrauen schädigen und neue Konflikte provozieren (siehe auch Vertrauen Zitate). Ein gut vorbereitetes Gespräch, welches man vorher am besten auch mit einem Kollegen aus der Führung durchgesprochen hat, ist die ideale Grundlage für ein positives, konstruktives Ergebnis (siehe auch konstruktiv Streiten).
  • Motivieren mit positiven Worten: Motivieren ist der Schlüssel zum Erfolg. Wer weiter all seine Kraft in die Firma einbringen soll, muss motiviert sein. Dies gelingt nicht nur durch positives Feedback. Vielmehr kommt es auch auf die genaue Art und Weise des Feedbacks an. Bedeutungslose Floskeln werden nicht unbedingt als Lob wertgeschätzt, sondern oft nur als Augenwischerei und Desinteresse. Motivieren heißt, dort ausgiebig zu loben, wo der Anlass es hergibt (siehe auch: andere motivieren). Spezielle Skills, ein gewonnener Auftrag, eine ungewöhnliche Idee für einen Kunden – all dies sind Aspekte, die den Unterschied ausmachen und herausgestellt werden sollten.
  • Killerphrasen vermeiden: Sätze, die mit immer, nie, jeder, alle, niemand… beginnen, wirken absolut demotivierend. Selbst, wenn Kritik in der Sache durch die Führung gerechtfertigt ist, sollte sie dennoch präzise bleiben. Allgemeine Schuldzuweisungen und Unzufriedenheit bringen niemanden weiter (siehe auch das folgende Zitat zum Thema Schuldzuweisung), sondern schüren nur Demotivation und Ärger. Im Training rund um die Kommunikationstechniken kann man lernen, solche Kellerphrasen zu vermeiden.

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