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Kreativität als Soft Skill im Kompetenzfeld „Mentale Kompetenz“ des Soft Skills Würfels

Kreativität als Soft Skill im Kompetenzfeld "Mentale Kompetenz" des Soft Skills Würfels

Kreativ Lösungen finden und entwickeln

Kreativität ist als Soft Skill die Fähigkeit, gute und möglichst neuartige Lösungen für Probleme zu entwickeln. Diese Fähigkeit beinhaltet dabei folgende Fähigkeiten und Eigenschaften, die im Soft Skills Würfel unter dem Begriff Kreativität subsumiert werden: Innovationsbereitschaft, Innovationsfähigkeit, Problemlösungsvermögen, Wandelkompetenz und zu einem gewissen Bedeutungsteil auch (geistige) Flexibilität.

Kreativ, kreativer, am kreativsten…

Kreativität setzt sich als persönliche Eigenschaft aus verschiedenen Teilen zusammen, deren Gewichtung sehr unterschiedlich sein kann. Es gibt Menschen, die sind oder scheinen zumindest von Natur aus „kreativ“, d.h. Sie haben ständig neue Ideen, probieren, entwerfen, verwerfen und probieren neu.

Wer an Wirksamkeit allgemein und wirtschaftlicher Effektivität und Effizienz interessiert ist, wird Kreativität immer an Ergebnissen messen. Kreativität als Selbstzweck, Quelle für Selbstwert, Selbstbewusstsein und Selbstidentifikation mag zwar vielen „Kreativen“ genau das Richtige sein – letztlich ist im gesamtgesellschaftlichen Sinn aber Kreativität nur ein Mittel zum Zweck, nämlich dem Ziel: Ergebnisse zu schaffen. Was ist ein kreativer Künstler, der keine Ergebnisse bringt, der keine Produkte erstellt, die er der Öffentlichkeit zugänglich machen kann?

Um Kreativität entbrennt oft ein heißer Streit; weniger zwischen den „Kreativen“ oder oftmals „Möchte-gern-Kreativen“ und „Pseudo-Kreativen“, sondern vielmehr zwischen diesen und den kühlen Rationalisten, den kalten Kapitalisten und den Zahlenfetischisten, die in Werbeagenturen, Verlagen, Multimedia-Häusern etc. nur auf Umsätze, Margen und Gewinne schauen. So herrscht oftmals auch ein verklärtes Bild von Kreativität, dass Kreativität zwangsläufig mit Chaos und Unordnung einhergehe oder gar einhergehen müsse. Verklärtes, romantisches Bild vom Kreativsein?Dieses verklärte Bild ist in fast allen Fällen falsch. Wer genauer prüft, wird häufig feststellen, dass jeder erfolgreiche Kreative sehr wohl eine gewisse Arbeitsmethodik hat. Diese Arbeitsmethodik muss nicht zwingend den oftmals generalisierten und für allgemeingültig erklärten Techniken und Arbeitsmethoden entsprechen. Dennoch arbeitet der wirksame Kreative, der Kreative, der vorzeigbare Ergebnisse schafft, fast immer methodisch und auf eine persönliche Weise diszipliniert.

Talent, Techniken, EinstellungKreativität ist nicht nur Talent, sondern zu einem Teil auch Einstellungssache und zu einem noch größeren Teil eine Frage der Techniken und Methoden. So gesehen lässt sich Kreativität als Soft Skill wie bei allen anderen Soft Skills auch auf einer mentalen Ebene bearbeiten / trainieren, auf einer Ebene der Erklärungsmodelle und Konzepte und auf einer Ebene der Methoden und Techniken.

Auf der mentalen Ebene geht es um die eigene Einstellung zu Kreativität und den „Kreativen“ und der „Kreativitätsbranche“, um die eigene Veränderungsbereitschaft und geistige Flexibilität und um den Mut zu ungewöhnlichen Ansätzen.

Auf der Ebene der Modelle ist vor allem das Wissen um für Kreativität förderliche Faktoren und Kreativitätshemmer vermittelbar und lernbar, aber auch zum Beispiel die Kenntnis verschiedener „Kreativitätstypen“ von Menschen die Konsequenzen derer Eigenheiten in der täglichen Zusammenarbeit.

Kreativität ist erlernbar und trainierbar.

Wer nicht von Hause aus vor innovativen Ideen sprüht – und das trifft für den durchschnittlichen Menschen so gut wie immer zu und auf diese Menschen kommt es bereits aufgrund ihrer schieren Masse im Gesamtergebnis an – wer nicht von Hause aus besonders talentiert hinsichtlich kreativen Denkens und kreativer Ideen ist, für den kommen die vielen verfügbaren Kreativitätstechniken auf der Ebene der Methoden gerade richtig. Ob Brainstorming, Mindmapping, ob 635-Methode, Denkstühle nach Disney, die Methode der Denkhüte, ob Bionik, Synektik, morphologischer Kasten und viele mehr: Kreativität bezogen auf Ergebnisse ist erlernbar, und Kreativitätstechniken sind der passende Schlüssel dazu.

Vorteile und Nutzen des Trainings von Kreativität

  • Sie sind öfter in der Lage, Lösungen für Probleme zu finden, für die es bisher keine Lösung gab oder aber sie finden bisher eine noch nicht etablierte Lösung, die den vorhandenen Lösungen vollständig oder in relevanten Bereichen voraus ist.
  • Sie erzeugen in einem kreativen Prozess neue Lösungen, d.h. Innovationen. Dies ist ein entscheidender Wettbewerbsvorteil und oftmals überhaupt Bedingung, um in einem bestehenden Markt mit hoher Konkurrenz wettbewerbsfähig zu sein und zu bleiben.
  • Sie sind auch bei begrenzten Ressourcen in der Lage, eine tragfähige Lösung zu entwickeln und holen aus den vorhandenen Mitteln das Maximale heraus.
  • Sie schaffen Ergebnisse, die für sich aufgrund ihrer Einzigartigkeit einen Wert haben (z.B. Kunst).
  • Sie könne alte Probleme und Aufgaben in einem neuen Licht angehen, wenn Sie Ihre Einstellung zu den Problem und möglichen Lösungen verändert haben.
  • Sie sind seltener orientierungslos und ohne Ideen, da Sie über ein Repertoire von Kreativitätstechniken verfügen, auf das Sie in solchen Situationen zurückgreifen können.

Einordnung von Kreativität im Soft Skills Würfel

Kreativität ist als Soft Skill im Soft Skills Würfel an der Schnittstelle folgender Kompetenzfelder positioniert:

Diese Einordnung in den Bereich der mentalen Kompetenz spiegelt wieder, dass Kreativität als Soft Skills zu einem bedeutenden Teil aus emotionalen und psychischen Aspekten besteht, z.B. der Bereitschaft, herkömmliche Lösungen und Prozesse zu hinterfragen, der Neugierde und Offenheit für ungewöhnliche Lösungen und Innovationen und dem Mut zu Veränderungen und Risiken. Dazu gehört auch eine hohe Fehlertoleranz und fehlende Angst, etwas falsch zu machen.

Zusätzlich ist Kreativität als Soft Skill ein Bestandteil des übergeordneten Kompetenzfeldes „Umsetzungskompetenz“, da Handeln häufig im beruflichen Kontext häufig Problemlösen ist und das Lösen von Problemen neben Analysen auch Ideen und Entscheidungen benötigt. Für das Sammeln von Ideen und das Entwerfen von Lösungskonzepten ist Kreativität mindestens hilfreich, oftmals sogar elementar notwendig.

Zitate

  • „Innovate, don’t imitate“ Werbespruch der Firma Hugo Boss
  • „Beständig ist allein der Wandel“ Volksweisheit
  • „Der menschliche Geist gleicht einem Fallschirm; er kann nur funktionieren, wenn er offen ist.“ Franscis Picabia

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Kreativität ist als Soft Skill die Fähigkeit, gute und möglichst neuartige Lösungen für Probleme zu entwickeln. Diese Fähigkeit beinhaltet dabei folgende Fähigkeiten und Eigenschaften, die im Soft Skills Würfel unter dem …

 


Lust auf weitere Überlegungen? – Unten ein aktueller Beitrag aus der Redaktion zum Thema:

Kreativität ist für viele Menschen, die reichlich davon besitzen, ein Wunder. Pure Magie. Oftmals können die Betroffenen selbst nicht genau erklären, aus welchen Quellen es sprudelt und warum. Wenn sie Glück haben, lassen solche Menschen ihren Ideenreichtum einfach zu. Sie achten oftmals darauf, dass nichts diese kreativen Flüsse blockiert. Kreative Menschen erschaffen sich beispielsweise ein Ruheinsel, in der sie ungestört arbeiten können. Für viele Menschen ist ihre Kreativität an bestimmte Rituale geknüpft. Kunstmaler legen ihren Malerkittel an. Sie legen die Pinsel, Rollen und Farben zurecht, bevor sie sich konzentriert der weißen Leinwand zuwenden.

Autoren rücken ihre Bleistifte gerade. Diese benötigen sie vorerst gar nicht, weil der Laptop ihr Werkzeug ist. Doch um den täglichen Textausstoß zu redigieren, umzuschreiben, Passagen zu streichen oder gegebenenfalls den gesamten Text als unzureichend zu entsorgen, ist der Bleistift wichtig. Wissenschaftler grübeln beim Cellospielen oder Spazierengehen über wichtige Laborversuche oder Formelbestandteile nach, um eine Lösung für ihr Problem zu finden. Immer geht es um Kreativität. Diese hat viele Facetten. Sie führt manchmal zu quälenden Kreativitätsblockaden und Schreibhemmungen. Doch was definiert Kreativität eigentlich?

Eine Definition von Kreativität

Kreativität beinhaltet eine freie und schöpferische Gestaltungskraft. Der lateinische Begriff, der zu dieser deutschen Wortschöpfung führte, ist „creare“. Das bedeutet „etwas neu erschaffen“. Gelegentlich wird „creare“ auch mit „auswählen“ übersetzt. Außerdem vermutet man, dass auch das lateinische „crescere“ für „geschehen und wachsen“ mit eingeflossen sein könnte. Seit mindestens 1850 findet sich der deutsche Begriff „kreativ“ in Verwendung, damals noch mit „c“ geschrieben.

Kreativität besteht also aus den Komponenten „geschehen lassen“ und „aktiv gestalten“. Der erste Teil geschieht auf magische Weise und scheinbar wie von selbst. Im zweiten Teil des kreativen Prozesses findet sich der Anteil, auf den jeder kreative Mensch Einfluss nehmen kann – zum Beispiel mit Hilfe von Kreativitätstechniken. Wenn nun aber jemand bei der Buchführung mogelt, oder Fakten wissentlich verdreht, ist er ebenfalls sehr kreativ – nämlich bei der Interpretation und Gestaltung von Zahlen und Fakten. Auch das kann hohe Kunst und Kreativität sein.

Dennoch muss festgehalten werden, dass Kreativität nicht nur in der Kunst eine große Bedeutung hat. Sie findet eigentlich unbemerkt in vielen Lebensbereichen statt. Köche sind häufig ebenso kreativ wie Mathematiker, Astronomen oder Handwerker. Je kreativer ein Mensch ist, desto eher findet er auch ungewöhnliche Lösungen für alle möglichen Probleme.

Was definiert die sogenannte Alltagskreativität?

Die Art von Kreativität, mit der Menschen in ihrem Alltag gewöhnliche Probleme auf kreative und fantasievolle Weise lösen, kann als Alltagskreativität bezeichnet werden. Diese hebt sich deutlich von der kreativen Leistung ab, mit der ein Künstler eine Skulptur, ein abstraktes Gemälde oder ein Wandfresko erschafft. Wir bewerten unsere alltäglichen kreativen Leistungen demnach auch anders. Niemand würde alltägliche Kreationen wie Kuchen, in die Wand gebohrte Dübel oder gelöste Denkaufgaben als Kunstwerk oder außergewöhnliche kreative Leistung betrachten. Bei der Alltagskreativität hat lediglich der, der sie einsetzt, einen unmittelbaren Nutzen davon. Das kreative Erleben kann trotzdem bedeutsam für diese Person sein.

Die ungewöhnlichen kreativen Leistungen sind nicht nur gefühlt eine Nummer größer. Sie nutzen auch anderen. Wenn also ein kreativer Industriedesigner eine eigene künstlerische Formensprache entwickelt, und dabei neben der Ästhetik auch den Nutzwert des Erschaffenen verbessert, dann ist er ein echter Künstler. Gleiches gilt, wenn ein abstrakter Maler dem Betrachter seiner abstrakten Bilder vollkommen neue Impulse des Sehens und Fühlens vermittelt. Hier sind der „Nutzwert“ und die Bereicherung für andere vollkommen anders gelagert. Herausragende kreative Geister finden sich deutlich seltener als Menschen, die sich in Alltagskreativität üben.

Wer in der Kunst oder einer anderen Disziplin herausragende Beiträge leistet, der ist im kreativen Sinne ein wahrer Meister. Er wird möglicherweise in die Geschichte eingehen. In der Wissenschaft gelten beispielsweise Leonardo da Vinci, Albert Einstein oder Stephen Hawking als kreative Genies. Sie belegen, dass auch Wissenschaft ein Feld sein kann, das kreative Genies hervorbringt.

Welche Bausteine sind für Kreativität wichtig?

Ob es für den Einzelnen relevant ist oder nicht, sei dahingestellt: Fachleute meinen, dass Kreativität durch vier „P“ beeinflusst wird. Irgendwie ist es logisch dass der kreative Prozess durch eine kreative Person zu einem kreativen Produkt führt, das an einem kreativitätsfördernden Platz entstanden ist. Soweit, so klug. In diesen vier P-Elementen steckt angeblich alles, was Kreativität ermöglicht. Und was sagt uns das jetzt?

Die kreative Person kann geistig behindert oder psychisch krank sein. Der Künstler-Arbeitsplatz kann ein simpler Küchentisch sein, wie beim Maler Paul Klee. Kreativität lässt sich nicht aufhalten, wenn sie sich Bahn bricht. Sie findet selbst unter ungünstigen Umständen auf ein Blatt Papier. Oder eine Höhlenwand, in die man seine Kunst einritzen muss. Oder in einen Sprachcomputer, wie bei Astrophysiker Stephen Hawking. Hawking konnte sein kreatives Umfeld nicht selbst wählen. Der kreative Prozess fand in seinem Kopf statt. Fakt ist, dass alle P-Komponenten miteinander interagieren, um etwas geschehen zu lassen. Kreative Genies benötigen nur selten Kreativitätstechniken. Sie schöpfen aus dem Vollen, wann immer sie möchten. Ihre schöpferische Kraft kennt kreative Pausen, aber der Quell versiegt praktisch nie.

Den meisten Menschen ist das aber nicht gegeben. Sie leiden an kreativen Blockaden oder Schreibhemmung. Viele Künstler erleben nach zehn genialen und stilprägenden Jahren Rückschritte. Diese verblassen gegenüber ihren früheren künstlerischen Glanzlichtern. Diese Menschen beherrschen zwar alle künstlerischen Techniken, um weiterhin kreativ zu sein. Aber stilprägend sind sie nicht mehr. Meistens macht das nichts, denn die Verkaufszahlen bleiben trotzdem gut. Wer sich bereits einen Namen gemacht hat, verkauft auch weiterhin. Wenn Kreativität allerdings zu Arbeit wird, und den Charakter des Wunders verliert, macht sie oft keinen Spaß mehr.

Amüsanter Blick auf das Thema:

Warum braucht die Welt Kreativitätstechniken?

Viele Menschen wählen einen Beruf, in dem Kreativität erforderlich ist. In diesem Fall ist es wichtig, sich nicht auf das Sprudeln der Quelle zu verlassen. Sinnvoller ist, sich mit Kreativitätstechniken, der kreativen Gehirnhälfte oder Kreativitätstraining zu befassen. Wenn die Ideen nicht mehr von alleine fließen, können Designer, Musiker oder Modemacher dem Einfallsreichtum durch assoziatives Denken, Erinnerungen, das Lesen von Büchern oder der Anwendung von Tipps aus der Kreativitätsförderung nachhelfen.

Jeder kreative Mensch, der seine Kreativität für die Arbeit benötigt, entwickelt seine eigenen Methoden, um kreative Blockaden zu umschiffen. Ein Werbefachmann kann sich nicht leisten, keine Einfälle zu einem Projekt zu haben, das Auftraggeber an ihn vergeben haben. Im Gegenteil: Er benötigt überzeugende und außergewöhnliche Ideen – und vermutlich gleich mehrere davon.

Ohne nutzbare Kreativitätstechniken würden viele Ideen nie zur Verwirklichung gelangen. Es geht bei der Kreativitätsförderung um Methoden, die kreative Impulse anregen und fördern. Diese Techniken können gezielt eingesetzt werden. Man kann mit ihnen die kreative „Ader“ anzapfen. Die verwendeten Methoden dienen der Erzeugung von Assoziationen, innovativen Ideen oder Visionen, die der Problemlösung dienen.

Da kreative Energien sich in verschiedensten Berufsfeldern als nützlich erweisen, finden Kreativitätsworkshops nicht nur für Künstler, sondern auch für Personen aus der Wirtschaft, der Politik, der Medizin oder der Bildungsbranche statt. Kreativität bedarf einer komplexen Interaktion mehrere Elemente. Begabung spielt beim kreativen Gestalten genauso mit hinein, wie technisches oder anderes Wissen, handwerkliches oder fachliches Können, hohe Motivation, kreative und lösungsorientierte Persönlichkeitseigenschaften oder kreativitätsfördernde Umgebungsbedingungen.

In der Kreativitätsförderung geht es darum, neue Ideen zu generieren. Dieser Prozess kann in der Gruppe besser vonstattengehen. Es entsteht ein „Brainpool“, bei dem ein gemeinsames „Brainstorming“ wirksam werden kann (Brainstorming Methoden, Brainstorming Regeln). Die Mitwirkenden befeuern sich bei kreativer Teamarbeit gegenseitig. Eine Idee gibt die andere. Jede wird zu einem Impulsgeber für neue Möglichkeiten. Als Kreativitätsmethoden stehen diskursive oder intuitive Methoden oder eine Kombination aus beidem zur Wahl.

Kreativität lässt sich in gewissen Anteilen lernen, üben und steigern

Wenn Menschen ihre Kreativität regelmäßig trainieren, wird ihre kreative Gehirnhälfte jederzeit bereit sein, Ideen zu generieren. Um den Output seiner kreativen Ader zu fördern, muss man diese anregen und trainieren. Kreativität lässt sich in gewissen Anteilen lernen, üben und steigern. Schöpferische Eigenschaften und ihre immense Bedeutung sind in vielen Kontexten der alltäglichen Arbeit wichtig. Mancher hält allerdings alle Kreativitätsmethoden und -techniken für Unsinn. Entweder, es fließt – oder eben nicht.

Was sind intuitive Methoden der Kreativitätsfindung?

In der Wikipedia werden ruhige, laute oder bewegte Kreativitätstechniken vorgestellt. Zu den ruhigen Techniken der Kreativitätsförderung gehören demnach

  • das kreative Schreiben bzw. der Cluster
  • das Brainwriting oder der Brainwriting-Pool
  • ABC-Listen
  • ein Ideen-Marathon
  • das Mind-Mapping
  • oder die progressive Abstraktion,

um nur einige zu nennen. Diese Techniken der Kreativitätsfindung nutzt jeder ganz für sich. Laute Techniken bedingen, dass man sich in einem Team die Bälle zuspielt, um ein gemeinsames Brainstorming zu veranstalten. Außerdem nennt die Wikipedia neben anderem Negativkonferenzen, die Kopfstandtechnik, die Bildung von Analogien, die semantische Intuition oder die Provokationstechnik. Was diese im Einzelnen bedeuten, würde hier zu weit führen. Ähnlich, wie es auch bewegte Meditationsformen gibt, kann Bewegung auch beim Denken eine Rolle spielen. Das gilt für Kreativitätstechniken, die Pinnwände, Karten oder Bildergalerien beinhalten.

Gemeinsam ist intuitiven Techniken, dass sie binnen kurzer Zeit zu einem großen Ideenpool führen. Sie fördern gedankliche Assoziationen, aktivieren das Unterbewusstsein oder das Unbewusste. Die Fähigkeit zur Querdenkerei ist bei kreativen Menschen gefragt. Eingefahrene Gedankenschienen sollen verlassen werden. Oftmals wird dann mit diskursiven Methoden weiter an gemeinsam entwickelten Ideen gearbeitet.

Was unterscheidet die diskursiven Methoden davon?

Auch die diskursiven Methoden können binnen kurzer Zeit Ideen zutage fördern. Es entstehen jedoch deutlich weniger Ideen. Hier erfolgt der Ideenfindungsprozess eher systematisch und logisch, als intuitiv. Es geht mehr um eine analytische Herangehensweise als um eine, die alles möglich erscheinen lässt. Aus intuitiven Methoden resultieren nämlich auch Ideen, die sich im Nachhinein als nicht machbar erweisen. Bei den diskursiven Kreativitätsmethoden haben wir es mit einem morphologischen Kasten, Osborn-Checklisten oder Ursache-Wirkungs-Diagrammen zu tun. Es können Relevanzbaum- oder Kraftfeld-Analysen vorgenommen werden.

Kombinierte Kreativitätsmethoden

Bei den Kombinationsmethoden werden beide Ansätze vereint. Hier finden sich Kreativitätsansätze, bei denen intuitive und diskursive Herangehensweisen kombiniert werden. Von der Zukunftswerkstatt über die Wertanalyse bis hin zum Bar-Camp verzeichnet die Wikipedia diverse Kombimethoden. Die Vielzahl dieser Ansätze und Methoden zeigt, dass Kreativitätsförderung mit vielen Mitteln möglich ist. Jeder Mensch kann lernen, sein kreatives Potenzial zu steigern, seine kreativen Leistungen zu verbessern oder seine kreative Gehirnhälfte zu trainieren. Wer bei der Arbeit kreativ werden muss, sollte sein Gehirn möglichst häufig üben. Er sollte das Querdenken trainieren oder seine Fähigkeit zur Kreativität durch viele Impulse anregen. Die Kreativitätsforschung hat nicht umsonst so viele Ansätze geliefert, um die Kreativität zu fördern. Seine Fähigkeit zu üben, hält das Gehirn jung und die kreative Gehirnhälfte auf Trab.

Die Bedeutung für unser Leben

Die Bedeutung der menschlichen Fähigkeit zur Kreativität kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Sämtliche künstlerischen, architektonischen, medizinischen, wissenschaftlichen oder handwerklichen Leistungen fußen auf Kreativität. Intelligenz und Einfallsreichtum haben zur Erfindung des Rades, des Laptops oder des Internets, zum Bau von Pyramiden oder Skyscrapern, sowie zur Mondladung geführt. Nicht alles, was die Kreativität, die Intelligenz oder der Einfallsreichtum des Menschen ersonnen hat, ist positiv und bereichernd gewesen. Nuklearwaffen, Drohnen, Drogen und andere Erfindungen haben sich als hochgefährlich erwiesen.

Ein kreatives Gehirn kann auch potenziell tödliche Waffen, Computer-Viren oder missbrauchsfähige Technologien wie die Gentechnologie erfinden. Vieles davon dient Kriminellen für ihre Machenschaften. Die Bedeutung der Kreativität ist angesichts ihrer vielseitigen Ausprägungen hier nicht umfassend zu skizzieren. Schöpferische Eigenschaften können auch zu einem Bankencrash, zu selbstsüchtiger Bereicherung, oder zum Weglügen von Fakten mittels „alternativer Fakten“ oder „Fake News“ sein.

Kann man Kreativität messen oder testen?

Wir haben festgestellt, dass alle Menschen kreatives Potenzial besitzen. Alle Menschen haben ein Gehirn, dessen eine Gehirnhälfte die Grundlage für schöpferische Prozesse beinhaltet. Unterschiedlich ist nur, in welcher Form Menschen ihre Potenziale ausleben und in Ergebnisse umsetzen. Wir haben außerdem festgestellt, dass jeder seine kreativen Potenziale gezielt fördern, anregen und trainieren, durch Üben steigern und vermehren kann. Durch kreatives Handeln kann jeder lernen, wo seine Stärken liegen und wo nicht. Die Bedeutung von Kreativität ist individuell verschieden. Doch kann jemand testen oder messen, wie viel Potenzial jemand hat, und wo es liegt?

Problematisch beim Messen kreativer Potenziale ist, dass jeder Mensch einen anderen Kosmos in seinem Gehirn hat. Subjektives lässt sich immer sehr schwer messen oder quantifizieren. Was sich machen lässt, sind bestenfalls Untersuchungen, die den kreativen Prozess und seine Ergebnisse analysieren, und daraus Schlüsse ziehen. Natürlich hat die Kreativitätsforschung dennoch Versuche unternommen, die Kreativität von Mitarbeitern bei der Arbeit oder im künstlerischen Beruf zu messen. Da geht es zum Beispiel um Faktoren wie

  • Problemsensitivität
  • Flüssigkeit bei der Ideenfindung
  • Flexibilität und Querdenkerei jenseits gewohnter Pfade
  • die Neudefinition bekannter Objekte
  • Improvisation
  • Originalität
  • oder die Ausarbeitung und Anpassung von kreativen Einfällen.

Beim Kreativitätstraining müssen all diese Bereiche angesprochen werden. Wer jahrelang nur im Schritt-für-Schritt-Verfahren nach einem Buch Gemälde reproduziert, ist nur in gewissem Umfang kreativ. Sein Denken ist vorwiegend auf das Lernen malerischer Techniken ausgerichtet. Auch so kann Kreativitätsförderung betrieben werden. Bücher können inspirieren und eine Fähigkeit trainieren. Sie können Fähigkeiten üben, die einmal selbstständig kreativ werden wollen. Jedoch kann immer nur die relative Kreativität gemessen werden. Objektive Daten sind bei diesem Thema kaum darstellbar.

Das Testen kreativer Fähigkeiten und Eigenschaften

Mit dem Testen von kreativen Potenzialen ist es etwas leichter. Wo der Sinn solcher Messergebnisse liegt, erschließt sich allerdings nicht jedem.

Kreative Intelligenz und schöpferische Potenziale sind von Natur aus in jedem Menschen vorhanden. Oft werden sie allerdings schon früh belächelt oder gar zerstört. Der kindliche Einfallsreichtum wird in konventionelle Bahnen gelenkt. Die Originalität und die überbordende Fantasie von Kindern werden häufig genug gefesselt. Das daraus entstehende Leid, und die Verluste an kreativen Potenzial müsste man auch messen. So mancher denkt, Kreativität sollte man weder messen noch testen, sondern genießen und nach Kräften fördern. Diese Fähigkeit ist kostbar. Sie scheint vielen wesentlich nützlicher für das Leben zu sein, als Kongruenzgesetze, chemische Formeln oder historische Daten, die jedem Kind in der Schule eingetrichtert werden.

Die kreative Fähigkeit, ein Problem zu lösen, verhilft aus Sicht mancher Pädagogen viel öfter zur Lebenstüchtigkeit, als die Kenntnis des Dreisatzes oder des Quintenzirkels. Tipps für eine innovative Herangehensweise in kreativen Dingen bei der Arbeit, oder Bücher, die Kreativitätspotenziale anregen, finden sich zur Genüge bei Amazon. Wer seine Kreativität nicht für den eigenen Beruf benötigt, der schätzt sie vielleicht im privaten Raum. Hier ist das Interesse am Testen und Messen meist weniger groß.

Vieles am kreativen Prozess ist pure Magie. Es ist aus Sicht der Beteiligten ein wundersames Geschehen, das sich dem Messen und Testen entzieht. Um wieviel Prozent jemand seine kreative Fähigkeit steigern kann, ist für viele Menschen nicht wirklich interessant. Für andere hingegen kann es den Unterschied zwischen einem guten und einem genialen Werbetexter, Smartphone-Entwickler oder Erfinder ausmachen. In diesem Fall wird das Üben und trainieren sich irgendwann auf das jährliche Einkommen niederschlagen.

Intelligenz und Kreativität ist kein Zufall?


Quellen und weiterführende Ressourcen zu obigen Redaktionsbeitrag:

  • uni.de/redaktion/was-ist-kreativitaet
  • creaffective.de/de/2017/04/sinn-und-unsinn-von-kreativitaetstechniken/
  • creapedia.com/wiki/Vier_P_der_Kreativität
  • creapedia.com/wiki/Kreativität,_Techniken
  • dasgehirn.info/aktuell/frage-an-das-gehirn/laesst-sich-kreativitaet-messen
  • emotion.de/persoenlichkeits-tests/kreativitaet-test
  • felixthoennessen.de/blog/5-kreativitaetstechniken-zur-ideenfindung/
  • futability.wordpress.com/2016/09/29/kultivieren-von-alltags-kreativitaet-diese-5-tipps-helfen/
  • humankapitel.de/3-hauptelemente-der-kreativitaet/
  • ideenfindung.de/Übersicht-Liste-Kreativitaetstechniken-Ideenfindung.html
  • innovators-guide.ch/2012/12/joy-paul-guilford/
  • khbrodbeck.homepage.t-online.de/mythos.pdf
  • kit-gruendernews.de/eine-kleine-einfuehrung-in-kreativitaetstechniken/
  • kreativ-sein.org/kreativitaet/kreativitaetstechniken
  • kreativesdenken.com/service/kreativitaetstest.pdf
  • kreativitätstechniken.info/was-ist-kreativitaet/definitionen-von-kreativitaet/
  • lernen.net/artikel/kreativitaet-10-dos-und-5-donts-fuer-mehr-einfallsreichtum-3440
  • link.springer.com/content/pdf/10.1007/978-3-658-12433-5_6.pdf
  • offenbacher-wirtschaft.de/kreative-kriminelle-mit-immer-neuen-betrugsmaschen/
  • springerprofessional.de/kreativitaet-und-kriminalitaet…/16083744
  • unzensuriert.at/content/0028571-Cyberattacken-Trends-zeigen-Kreativitaet-und-kriminelle-Energie
  • vital.de/wohlbefinden/glueck-psyche/test/testet-eure-kreativitaet
  • de.wikipedia.org/wiki/­Kreativit%C3%A4t#­Definitionen_von­_Kreativit%C3%A4t
  • de.wikipedia.org/wiki/Kreativitätstechniken
  • wirtschaftslexikon24.com/­d/kreativitaets­techniken/­kreativitaetstechniken.htm
  • wirtschaftspsychologie-aktuell.de/strategie/strategie-20110708-alltagskreativitaet-nutzen.html
  • youtube.com/watch?v=UkbwiJmbSVk
  • youtube.com/watch?v=jXOWZQxzGO8

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