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Heiße und kalte Konflikte: Merkmale und Unterschiede

Heiße vs. kalte Konflikte (© stokkete / Fotolia)

Ein interessantes Konzept zum Verstehen unterschiedlicher Konflikte ist das Modell der heißen und kalten Konflikte.

  • Heiße Konflikte sind demnach dadurch gekennzeichnet, dass sie offen sichtlich sind (von Außenstehenden erkennbar sind) und offen ausgetragen werden. Die beteiligten Parteien sind von ihren Standpunkten in der Regel dermaßen überzeugt oder die Sache ist ihnen so wichtig, dass sie ganz direkt und ohne subtiles Blockieren im Hintergrund o.ä. versuchen, die jeweils andere Partei zu überzeugen.Heiße Konflikte haben somit den Vorteil, dass sie erkennbar und damit auch leichter zu handhaben und zu lösen sind. Typisch ist ein hohes emotionales Engagement der beteiligten Parteien und die daraus häufig resultierende Blindheit für Unzulänglichkeiten des eigenen Standpunkts und der eigenen Argumentation. Die eigene Wahrnehmung wird kaum mehr überprüft und der eigene Standpunkt wie auch die eigenen Motive, die dahinter liegen, werden kaum mehr hinterfragt.
  • Kalte Konflikte sind durch eher subtiles Vorgehen geprägt, vor allem durch, dass Menschen sabotieren, blockieren, verzögern und verschleppen. Meist ist das ganze Verhalten eher destruktiv; der Gegner soll und wird mehr geschädigt, als er überzeugt werden könnte. Entsprechend sind die beteiligten Parteien häufig frustriert und desillusioniert. Die direkte Konfronation weicht der Sabotage, der bevorzugten Form von Aggression im kalten Konflikt. Die Parallelen zum „Kalten Krieg“ liegen auf der Hand.Um kalte Konflikte zu lösen, gilt es in der Regel erst einmal, den Konflikt sichtbar zu machen, an den Tag zu bringen. Erst dann können Sie überhaupt herausfinden, worum es in dem Konflikt geht und was die Ursachen für das sabotierende Verhalten ist. Interessant ist für die Konfliktlösung in diesem Fall auch die Vorgeschichte des Konflikts zu kennen – dies bei kalten Konflikten besonders wichtig, da kalte Konflikte häufig das Resultat von nicht oder unbefriedigend gelösten ehemals heißen Konflikten sind.

Zusammenfassung

  • Heiße Konflikte sind offen ausgetragene und offen erkennbare Konfrontationen, die vor allem dadurch gekennzeichnet sind, dass eine Partei die jeweils andere von ihrem Standpunkt überzeugen oder zu einer jeweils präferierten Lösung zu drängen.
  • Kalte Konflikte sind weitgehend unsichtbare und mit subtilen Mitteln der Sabotage, Blockade und Verzögerung geführte Auseinandersetzungen, in denen es oft primär (nur noch) darum geht, die andere Partei zu schädigen.
  • Kalte Konflikte sind oft das Ergebnis früherer heißer Konflikte, bei denen es zu keiner oder zu keiner Befriedigenden Lösung gekommen ist und die Beteiligten daher vor allem frustriert und desillusioniert sind, was die Möglichkeit der einvernehmlichen Lösung angeht.

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