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soft-skills.com » Soft Skills in der Bewerbung / im Lebenslauf darstellen

Soft Skills im Lebenslauf / in der Bewerbung

Wie kann man seine Soft Skills im Lebenslauf in der Bewerbung am besten darstellen (© Erwin Wodicka / Fotolia)

Wer Erfahrungen mit Bewerbungsratgebern, Weiterbildung, Bewerbungsgesprächen und Einstellungstests hat, weiß es: Reines Fachwissen alleine reicht heute längst nicht mehr aus, um beim potentiellen Arbeitgeber punkten zu können. Interessante fachliche Stationen im Lebenslauf und gute Noten sind natürlich wichtige Voraussetzungen, wenn es um hochqualifizierte Jobs geht. Doch das alleine ist nicht gut. Fachwissen unterliegt heute einem raschen Wandel – was heute noch als richtig und fachlicher Standard gilt, kann morgen schon überholt sein. Zudem sind das reine Erwerben und Präsentieren von Faktenwissen in unserer Informationsgesellschaft nicht mehr das Wichtigste, wenn es darum geht, einen interessanten Arbeitgeber von sich überzeugen zu können. Selbst hochspezialisiertes Fachwissen ist heute dank Internet und anderen Datenbanken praktisch rund um die Uhr für jedermann verfügbar und somit kein Alleinstellungsmerkmal mehr. Bedeutsamer ist es in vielen Berufsfeldern, wie man sich selbst als Persönlichkeit im Einstellungsgespräch verkaufen und mit welchen Social Skills man punkten kann. Idealerweise kann man Soft Skills schon im Lebenslauf unter Beweis stellen, spätestens aber im Assessment Center damit überzeugend punkten.

Was sind Soft / Social Skills? Und: Wie kann ich sie im Lebenslauf glaubwürdig darstellen?

Soft Skills übersetzen sich mit „weichen Fähigkeiten / Kompetenzen“ oder, falls die Rede von „Social Skills“ ist, mit „sozialem Können“, „sozialen Fertigkeiten“ oder „sozialen Kompetenzen“ (vgl. auch soziale Fertigkeiten und Sozial-Kompetenz vs. sozial kompetentes Verhalten laut GSK). Hard Skills meinen objektiviert dargestellte Tatsachen wie belegte Kurse, Schulabschlüsse, konkret erreichte Noten und Ähnliches. Solche Aspekte lassen sich in einem Bewerbungsanschreiben recht schnell mit anderen Bewerbern vergleichen: Wer hat den höchsten Studien- oder Schulabschluss, wer hat die bessere Endnote erreicht, wer kann konkret wie viele Monate an Auslandserfahrung vorweisen? Doch gerade dort, wo es sehr viele Bewerber gibt oder dort, wo neben dem fachlichen Können gleichzeitig auch soziale Fertigkeiten für den Arbeitsalltag sehr wichtig sind, spielen die Social oder Soft Skills in der Bewerbung eine wichtige Rolle.

Unter die Social Skills fallen alle Arten von Beschreibungen oder Kompetenzen (siehe Fertigkeiten, Fähigkeiten, Kompetenz Begriffserklärung), die Aussage darüber geben, wie die Persönlichkeit eines Menschen strukturiert ist, welche persönlichen Eigenschaften er mitbringt und wie er diese einsetzen kann. Im Gegensatz zur Noten beispielsweise sind diese Art von Skills oftmals einer eher subjektiven Einschätzung unterlegen und damit auch schwer miteinander vergleichbar, wenn die Frage aufkommt, welcher Bewerber beispielsweise eingestellt werden soll. Entsprechend wichtig im Einstellungstest oder Assessment Center ist es, sich der eigenen Soft Skills nicht nur bewusst zu sein und sie nennen zu können – entscheidend kann sein, wer seine jeweiligen Social Skills nicht nur im Lebenslauf, sondern auch im AC überzeugend und glaubhaft belegen kann!

Welche Fähigkeiten und Kompetenzen sind im Einstellungsgespräch und AC interessant?

Soziale Intelligenz und emotionale Intelligenz sind wichtige Oberbegriffe bei der Frage nach Soft Skills (siehe auch: soziale Intellligenz messen, emotionale Intelligenz messen). Diverse Kommunikationstrainer oder Bewerbungsratgeber fassen in ihren Tipps rund um den Einstellungstest Social Skills in drei Kategorien zusammen. Sie unterscheiden dabei methodische Kompetenzen, persönliche Kompetenzen sowie soziale und emotionale Kompetenzen. Doch was ist im Einzelnen damit gemeint?

  • Zu den so genannten methodischen Kompetenzen, die sich nicht auf ein bestimmtes Fachgebiet beziehen, zählen im Allgemeinen der geschulte Umgang mit neuen Medien, sicher beherrschte Präsentationstechniken und generell eine ziel- und ergebnisorientierte, strukturierte Arbeitsweise.
  • Die persönliche Kompetenz dagegen betont Aspekte wie Belastbarkeit (siehe auch: Belastbarkeit erhöhen) und Engagement bei gleichzeitiger Selbstreflexion gepaart mit Selbstdisziplin und Vertrauen in die eigene Persönlichkeit. Belastbarkeit und Stressresistenz runden die persönlichen Kompetenzen ab.
  • Soziale Intelligenz und emotionale Intelligenz spielen eine besondere Rolle im Bereich der Sozialkompetenzen, und gerade diese sind für viele Arbeitgeber bei der Bewerbung besonders wichtig. Kommunikationsfähigkeit, Teamfähigkeit und Kritikfähigkeit sind wichtige soziale Eigenschaften, die im Motivationsschreiben und beim AC häufig eine Rolle spielen. Bedeutsam ist aber vor allem der Aspekt der Menschenkenntnis (siehe Was ist Menschenkenntnis?) gepaart mit gutem Einfühlungsvermögen (siehe Empathie / Einfühlungsvermögen).

Bewerbungstipps: Wie kann ich Soft Skills in der Bewerbung überzeugend darlegen?

Im Rahmen einer Bewerbung wird in aller Regel ein Motivationsschreiben verfasst. Bewerbungsanschreiben erhalten Personaler aber wie Sand am Meer, und bei einer entsprechenden Stellenausschreibung, die an fachliche Voraussetzungen gebunden ist, darf meist davon ausgegangen werden, dass die Bewerber vergleichbare Fachkompetenz mitbringen. Deswegen suchen die Personalverantwortlichen in den Motivationsschreiben der Bewerbungen gezielt nach Belegen für Social Skills: Diese machen den Unterscheid aus. Gute Noten und interessante Kenntnisse ihres Faches haben viele Jobinteressenten – nun kommt es darauf an, wer Menschenkenntnisse, rhetorische Fähigkeiten, Empathie, Teamfähigkeit und Verhandlungsgeschick mitbringt und das auch im Einstellungsgespräch glaubwürdig verkaufen kann. Es reicht also nicht, entsprechende Skills einfach nur zu behaupten. Die Schlüsselqualifikationen müssen unter Beweis gestellt werden. Dieser Bewerbungstipp gilt sowohl für das Bewerbungsanschreiben als auch für das persönliche Gespräch beim Arbeitgeber.

Soft Skills im Lebenslauf darstellen – wie gelingt das glaubwürdig? (© Erwin Wodicka / Fotolia)

Was die im Anschreiben genannten Fähigkeiten in Sachen Soft Skills betrifft, so gilt natürlich grundsätzlich: Um diese glaubhaft machen zu können, muss man auch bei der Wahrheit bleiben. Besondere rhetorische Fähigkeiten sollten nur genannt werden, wenn man diese Eigenschaften auch tatsächlich mitbringt. Manch Bewerber ist möglicherweise schnell versucht, Eigenschaften in der Bewerbung bzw. im Lebenslauf anzupreisen, die er aber nicht hat. Dahinter steckt die Hoffnung, mit vielen positiven Eigenschaften wie besonderem Verhandlungsgeschick, besonderen Zeitmanagement-Skills und ausgeprägtem Überzeugungsvermögen die eigene Bewerbung und den Lebenslauf aufzupeppen, vielleicht auch die ein oder andere fachliche Schwachstelle ausgleichen zu können. Zudem könnte man denken, dass Eigenschaften, die man sich zuschreibt, nicht so einfach überprüft werden können wie Zeugnisse. Doch Vorsicht! Wegen der Flut an Bewerbungen werden die meisten Personaler sehr wohl versuchen, im Lebenslauf genannte Fähigkeiten wie Empathie, Verhandlungsgeschick, Menschenkenntnis und andere Beispiele konkret zu prüfen. Bevor man deswegen eine lange Liste an Fähigkeiten glaubhaft machen will, sollte man folgende Fragen dringend berücksichtigen:

  • Welche Skills sucht und braucht das Unternehmen konkret?
  • Welche Eigenschaften und Fähigkeiten sind für die ausgeschriebene Position wirklich wichtig?

Im Bewerbungsanschreiben gilt es dann, die Schlüsselqualifikationen kreativ unter Beweis zu stellen. Zu vermeiden sind unbedingt leere Phrasen und Auszählungen von angeblichen Charakterzügen und Qualifikationen, die erst einmal alles und nichts aussagen können. – Zugegeben, das ist leichter gesagt als getan! –  Wichtig ist, möglichst konkret schriftlich darzulegen, welche Fähigkeit man in welchem konkreten Kontext positiv einbringen konnte. Beispiele dürfen hier ruhig konkret benannt und im Bewerbungsgespräch dann auch ausführlich dargestellt werden. Besondere Projekte, wie man mit viel Teamfähigkeit, Menschenkenntnis und klarer Führung zu einem tollen Abschluss gebracht hat, sind hierbei für Personaler ebenso interessant wie beispielsweise Engagement in einem Verein. Gerade im Vereinsleben kann man oft Konfliktfähigkeiten, Initiative, kreative Ideen und Empathie an den Tag legen und dies mit dem Verweis auf das Ehrenamt auch glaubhaft machen.

Soft Skills im Lebenslauf müssen durch Beispiele belegt werden (können)

Papier ist geduldig – Personaler werden dessen beim konkreten Kennenlernen die Soft Skills auch weiter testen wollen, um zu sehen, wie jemand im Arbeitsalltag bestehen könnte. Beliebte Instrumentarien hierbei sind Telefoninterview oder Rollenspiele. Im Bereich der Rollenspiele können zum Beispiel Situationen simuliert werden, in denen der Bewerber kompetent darstellen muss, wie er spontan und situativ Einfühlungsvermögen und Überzeugungsvermögen an den Tag legen kann. Menschen, die hier fundierte Fähigkeiten und Kenntnisse haben oder deren Charakter von Natur aus offen, kommunikativ und empathisch strukturiert ist, haben meist gute Karten. Aber auch Persönlichkeiten, denen solche Skills nicht in die Wiege gelegt worden sind, müssen keine Angst haben. Durch gezieltes Training und Coaching kann man das eigene Auftreten gezielt verbessern und entsprechend kompetent wirken. Qualifikationen wie rhetorisches Geschick (siehe auch rhetorische Mittel wie rhetorische Fragen) oder gezielte kommunikative Strategien kann man im Coaching immer wieder üben und so im Training verschiedener relevanter Situationen auch immer sicherer werden. Nicht immer muss es dafür ein professionelles Coaching sein (siehe Coachen). Situationen wie ein Telefoninterview kann man auch mit Freunden üben, um Sicherheit zu gewinnen.

Abgesehen von vorgegebenen Situationen wie Rollenspielen müssen Bewerber sich vor einem Gespräch immer verdeutlichen, mit welchen Beispielen konkret sie ihren individuellen Charakter am besten „verkaufen“ können (vgl. einige der Erwähnung lohnenswerte Typen / Beispiele sozialer Situationen). Es lohnt sich, sich hier nicht darauf zu verlassen, dass man schon spontan im Einstellungsgespräch eine passende Antwort finden wird. Besser ist es, sich alles aufzuschreiben, was für eine geforderte Qualifikation an Kenntnissen relevant sein könnte. Im bisherigen Berufsleben übernommene Aufgaben, die etwas mit Führungskompetenz und Leadership zu tun hatten, sollten unbedingt konkret genannt werden. Aspekte wie Teamfähigkeit sind vielen Unternehmern besonders wichtig: Eventuell angeeignete Kenntnisse rund um das Thema Teambuilding, theoretisch wie in der Berufspraxis, sind als Qualifikation unerlässlich wichtig. Überzeugungsvermögen und Verhandlungsgeschick spielen gerade in Kundengesprächen (vgl. Neukundengewinnung), die auf einen Abschluss hinzielen, eine wichtige Rolle. Alles, was hier für den alten Arbeitgeber erreicht werden konnte, muss Beachtung finden!

Soziale Kompetenzen kann man aber nicht nur im Berufsleben unter Beweis stellen. Hier können auch Erfahrungen aus dem Privatleben eine große Rolle, und entsprechend können auch rein privat erworbene und eingesetzte Soft Skills in der Bewerbung angeführt werden! Eltern kleiner Kinder sind so oft wahre Meister in Sachen Zeitmanagement und Empathie! Auch die Pflege alter Eltern, die Übernahme eines Ehrenamts im Bereich Schule oder Kindergarten zeugt von Engagement, Zielstrebigkeit, Führungsvermögen und Menschenkenntnis.

Soft Skills in der Bewerbung – Quellen und weiterführende Ressourcen

  • https://www.praktikum.info/karrieremagazin/soft-skills
  • http://karrierebibel.de/soft-skills/
Veröffentlicht am 11.01.2024 von soft-skills.com
Schlagwörter zu diesem Artikel: Bewerbung

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