Distanz- und Raumzonen: Unser „Abstand“ voneinander in verschiedenen Kontexten

Öffentliche, soziale, persönliche und Intimzone

Zur nonverbalen Kompetenz gehört die Fähigkeit, Distanz- und Raumzonen zu kennen, interpretieren zu können sowie gezielt einzusetzen. Welchen Abstand wir zu einem Gesprächspartner einnehmen, ist ein wesentlicher Teil unserer Körpersprache. Unbewusst drücken wir damit aus, ob wir jemandem „nahe stehen“, Distanz halten oder „auf die Pelle rücken“ wollen.

Wichtig ist dabei auch, dass die Wahrnehmung, welche Entfernung zwischen zwei Menschen in einer Situation angemessen ist (was ist der ‚richtige‘ Abstand), stark kulturell geprägt ist und in verschiedenen Ländern stark voneinander abweicht.

Im westlichen Kulturkreis unterscheiden wir gemeinhin vier Distanzzonen:

1. die Intimzone,
2. die persönliche Zone,
3. die soziale Zone und
4. die öffentliche Zone.

Distanz- und Raumzonen: Wie nah ist wann zu nah?

1. Die Intimzone reicht vom unmittelbaren Kontakt bis zu gut einem halben Meter Abstand zwischen zwei Personen.
2. Die persönliche Zone setzt dort an und lässt umfasst einen Radius von ca. einem Meter.
3. Als soziale Zone wird in Westeuropa und im nordamerikanischen Raum ein Abstand bis zu ungefähr vier Metern bezeichnet.
4. Alles über 4m Distanz gilt gemeinhin als öffentliche Zone.

Dabei handelt es sich um Durchschnittswerte, die neben den kulturellen Unterschieden auch individuell verschieden ausfallen können. So können zum Beispiel Nordeuropäer, deren familiäre Wurzeln in Zentralamerika liegen, eine viel nähere Kommunikation und häufigeren Körperkontakt im Gespräch leben, als Ihnen gemeinhin als zum Beispiel „kühle Skandinavier“ stereotyp zugeschrieben wird. Hier lohnt es sich zum Beispiel auch, im Rahmen der interkulturellen Kompetenz auf die Häufigkeit der Körperkontakte in Gesprächen innerhalb verschiedener Kulturkreise zu achten, um für kulturelle Unterschiede sensibilisiert zu sein und mögliche Missverständnisse zu vermeiden.