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Kreativitätshemmer: Wie Kreativität gezielt sabotiert wird

Kreativitätshemmer / Brett vor dem Kopf haben (© Coloures-pic / Fotolia)

Kreativität und das Finden kreativer Ideen und Lösungen können durch eine Reihe von Faktoren behindert werden. Diese Faktoren zu kennen ist die Grundlage, sie aktiv zu vermeiden bzw. zu beseitigen. Ein typischer Kreativitätshemmer ist die Suche nach der einzig richtigen Antwort. Dies steht in engem Zusammenhang mit der Tendenz zu Perfektion.

Wer nach einer perfekten Lösung und DER Antwort auf eine Frage oder ein Problem sucht, wird selbst gute und entwicklungsfähige Ideen bereits im Ansatz verwerfen, sobald erste Nachteile sichtbar werden, welche die Lösung nicht „perfekt“ machen.

Ein verbreiteter Kreativitätshemmer sind einschränkende Glaubenssätze, also Auffassungen darüber, was „nicht möglich“ ist oder „man (doch) nicht machen könnte“. Einschränkend auf die Kreativität wirkt auch die Suche nach der erwarteten Antwort, also eine bewusst oder unbewusst selektive Wahrnehmung, die nichts anderes zum Ziel hat als das zu bestätigen, was man sowieso schon wusste. Eine solche Einstellung wirkt immer innovationsfeindlich und hemmt die Entwicklung kreativer Ideen und Lösungen.

Was behindert Kreativität noch?

Auch die Unfähigkeit, „Selbstverständliches“ in Frage zu stellen, bildet eine Kreativitätsbarriere. Wer nicht in der Lage ist, Dinge kritisch zu hinterfragen und auch einmal gezielt die Perspektive zu wechseln und für eine gewisse Zeit die Gegenposition zur eigenen Meinung einzunehmen und diese Gegenposition zu verteidigen, wird in der Regel selten überraschende, neue Erkenntnisse, Ansätze oder Lösungen generieren.

Gefährlich für innovative Lösungen ist auch der in vielen Teams nach einer Weile einsetzende Gruppenkonformitätsdruck, der dazu führt, dass Teammitglieder ihre Ideen und Meinungen unterdrücken (weswegen man heute immer öfter Brainstorming online macht) und der mehrheitlichen Teammeinung unterzuordnen – das so genannte „Groupthink“ ist somit ein essentieller Kreativitätskiller.

Weiterhin wird Kreativität durch die Freude am sofortigen Einwand gehemmt; einer Verhaltenstendenz vieler Menschen, die Sätze oft mit „Ja, aber“ anfangen (vgl. aber auch das methodische „Ja, aber“ im Rahmen von Einwandbehandlungstechniken). Nicht zuletzt wird Kreativität jedoch auch durch eine fehlerfeindliche Unternehmens- und Führungskultur und die Angst, sich lächerlich zu machen, gehemmt.

Zusammenfassung: Kreativitätshemmer

  • Kreativität wird insbesondere behindert durch den Hang zu Perfektion und der Suche nach der einzig wahren Antwort, durch einschränkende Glaubenssätze über das das, was möglich und erlaubt ist und über die Suche nach sich selbst erfüllenden Prophezeiungen.
  • Die Unfähigkeit, Selbstverständliches in Frage zu stellen sowie Gruppenkonformitätsdruck und die Angst, sich lächerlich zu machen, sind weitere Faktoren, die Innovationen und kreative Ideen behindern können.
  • Kreativitätskiller sind darüber hinaus auch der Hang zum sofortigen Einwand („Ja, aber…“) sowie eine geringe Fehlertoleranz in der Unternehmens- und Führungskultur.

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