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Entscheidungsstärke als Soft Skill im Kompetenzfeld „Umsetzungskompetenz“ des Soft Skills Würfels

Entscheidungsstärke als Soft Skill im Kompetenzfeld "Umsetzungskompetenz" des Soft Skills Würfels

Urteilsvermögen und Mut zur Entscheidung

Entscheidungskompetenz als Soft Skill beschreibt die Bereitschaft und die Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen und auch tatsächlich in Situationen, die eine Entscheidung erfordern, zu entscheiden. Entscheidungsstärke bedeutet, innerhalb eines wirtschaftlichen und als allgemein vertretbar angenommenen Zeitrahmens zwischen verschiedenen Optionen eine Möglichkeit auszuwählen und deren Realisierung tatsächlich anzustoßen bzw. selbst mit der Realisierung zu beginnen.

Entscheidungsstärke beinhaltet gleichzeitig ein adäquates Beurteilungsvermögen, d.h. die Fähigkeit, vor einer Entscheidung die zur Auswahl stehenden Handlungsalternativen so objektiv wie möglich zu bewerten, zu vergleichen und zu einer Präferenz und zu einem Urteil zu gelangen.

Zu mehr Entscheidungsstärke kommen

Um das eigene Entscheidungsverhalten weiter zu entwickeln, hilft es – wie bei allen Soft Skills – auf drei Ebenen anzusetzen:

  1. Auf der mentalen Ebene geht es vor allen Dingen darum, sich nützliche Einstellungen, geistige Haltungen und Glaubenssätze zuzulegen, welche das Treffen von Entscheidungen unterstützen und wirksame Entscheidungen erlauben. Dabei geht es u.a. um Aspekte der Fehlertoleranz, d.h. inwieweit gestehen Sie sich auch ein, gewisse Fehlentscheidungen zu treffen. Auch die eigene Einstellung zu Fehlern als persönliche Schwäche als Versagen vs. als Ergebnisse, die zwar nicht gewünscht waren, aber eine hervorragende Chance bieten, etwas zu lernen und sich weiterzuentwickeln. Auch das Bewusstsein, dass in der Regel jede Entscheidung für etwas auch gleichzeitig eine Entscheidung gegen etwas anderes ist, gehört zu den mentalen Aspekten.
  2. Auf der Ebene der Modelle, Konzepte und des „Grundwissens“ über Fakten und Zusammenhänge im Kontext von Entscheidungen geht darum, einige Grundkenntnisse bezüglich Entscheidungsprozessen, Dilemmas in Entscheidungsprozessen sowie verbreiteter „Glaubenssätze“ bezüglich Schnelligkeit, Menge und Qualität von Entscheidungen zu erwerben oder aufzufrischen.
  3. Auf der Ebene der Methoden und Techniken schließlich helfen einige praxiserprobte Vorgehensweisen zur Unterstützung Ihrer Entscheidungsprozesse, zum Beispiel Techniken der Priorisierung und Szenarioplanung.

Nutzen des Trainings von Entscheidungsstärke

  • Sie schaffen die Voraussetzung, überhaupt als Führungskraft arbeiten zu können und stärken Ihre Karriere-Chancen, höhere Führungspositionen einzunehmen.
  • Sie können regelmäßig als Initiator und Triebkraft von Veränderungen auftreten, denn jeder Veränderung geht eine Entscheidung voraus, etwas zu tun oder etwas nicht zu tun.
  • Sie sind mehr und mehr in der Lage, proaktiv zu handeln, d.h. die für Handlungen notwendigen Entscheidungen eigenverantwortlich zu treffen und nicht reaktiv zu verharren und zu warten, dass jemand eine Entscheidung trifft, auf die Sie mit einer bestimmten Handlung reagieren müssen.
  • Mit wachsender Entscheidungskompetenz steigt Ihre Zufriedenheit und Freiheit mit dem Gefühl, Dinge selbst in der Hand zu haben und Prozesse selbst steuern und beeinflussen zu können. Dies fördert ein Gefühl von Selbstbestimmung und Unabhängigkeit, statt in Gefühle der Hilflosigkeit und Ausgeliefertheit zu verfallen, die Unzufriedenheit und Depressionen und einen generellen Hang zum Beschweren, Lamentieren und Nörgeln zur Folge haben können.

Einordnung im Soft Skills Würfel

Entscheidungskompetenz ordnet sich im Soft Skills Würfel an der Schnittstelle folgender Kompetenzfelder ein:

Entscheidungsstärke als Soft Skill im Soft Skills Würfel von André Moritz (www.soft-skills.com)

Entscheidungsstärke als Soft Skill im Soft Skills Würfel von André Moritz (www.soft-skills.com)

Die Einordnung in das Kompetenzfeld Führungskompetenz erfolgt, da es eine der elementaren Aufgaben von Führungskräften ist, Entscheidungen zu treffen.

Die Einordnung in das Feld der Umsetzungskompetenz erklärt sich dadurch, dass vor jeder Handlung eine Entscheidung getroffen werden muss, selbst wenn diese konkludent (unbewusst) getroffen und nicht explizit verbalisiert wird. Entscheidungsstärke ist als Soft Skill zudem Teil der Umsetzungskompetenz, da es eine wesentliche Fähigkeit darstellt, Ergebnisse zu schaffen. Zwar ist eine analytische Arbeit oft intellektuell sehr anspruchsvoll, die persönliche Wirksamkeit und vor allen Dingen die Effektivität und Effizienz im Wirtschaftsleben misst jedoch an Resultaten, nicht an Prüfungen, Messungen, Überlegungen, Vergleichen, Besprechungen etc. als Selbstzweck. Es macht einen wesentlichen Unterschied, ob man nur „beschäftigt“ bzw. „geschäftig“ ist, oder ob man Ergebnisse erzielt. Dies ist ein wesentlicher Aspekt von Umsetzungskompetenz, und Entscheidungsstärke als Soft Skills ist ein wesentliches Element von Umsetzungskompetenz.

Die Schnittmenge zum Kompetenzfeld der Mentalen Kompetenz besteht in dem hohen Anteil mentaler Aspekte, welche über das Ausmaß von Entscheidungsstärke bestimmen. Wer es schafft, sich nützliche und wirksame Glaubenssätze, Einstellungen und Haltungen für das Entscheiden zurecht zu legen und diese dauerhaft in sein Denken und Handeln verankert, hat es deutlich leichter, auch in schwierigen Situationen souverän zu entscheiden und eine erfolgreiche Führungskraft zu sein. Hier geht es vor allem um psychologische und emotionale Reife und Fähigkeiten im Umgang mit schwierigen Entscheidungssituationen unter Druck, den Umgang mit Ungewissheit, Risiken, Entscheidung unter unvollständiger Information. Zudem spielen kognitive Prozesse, d.h. die gedankliche Verarbeitung von Emotionen im Umfeld von Entscheidungen eine große Rolle und entsprechende Erklärungsmodelle, Techniken und Fragen des Mentaltrainings. Aus diesen Gründen habe ich die Soft Skill Entscheidungsstärke in die Kompetenzfelder Führungskompetenz, Umsetzungskompetenz und Mentale Kompetenz eingeordnet.

Zitate rund um Entscheiden und Entscheidungen

„Die größte Fehlentscheidung ist, keine Entscheidung zu treffen.“ Management-Weisheit

„Es ist besser, unvollkommene Entscheidungen durchzuführen, als ständig nach vollkommenen Entscheidungen zu suchen, die es niemals geben wird.“ Charles de Gaulle, frz. General und Politiker

„In zweifelhaften Fällen entscheide man sich für das Richtige.“ Karl Kraus, östr. Kritiker, Essayist, Satiriker und Dramatiker

Beiträge zum Thema Entscheidungen und Entscheidungsstärke auf www.soft-skills.com

Risikomatrix und der Schadenerwartungswert als Entscheidungshilfe bei risikobehafteten Entscheidungen

Risikomatrix Beispiele - Die Google-Bildersuche liefert viele Eindrücke, wie so Risiko-Maps bzw. Portfolios dargestellt werden können

Mehr Entscheidungsstärke durch kompetenten Umgang mit Risiken und der Risikoeinschätzung
Macht man sich Gedanken über Entscheidungsstärke als Soft Skill, dann kommt man nicht umhin, sich über Risiken, Risikobewertung, Risikoabschätzung und Möglichkeiten des Risikomanagements Gedanken zu machen.
Nun …

Fehler als Feedback und Lernchance

Fehler als Feedback und Lernchance (© thinglass / Fotolia)

Entscheidungsfreude und Angst vor Fehlern
Eine sehr nützliche Einstellung zum Entscheiden ist Teil des Modells von NLP (Neurolinguistisches Programmieren): „Es gibt kein Versagen, sondern nur Feedback (Ergebnisse)„.
Wer sich eine solche mentale Haltung zulegen kann, erhöht damit …

Entscheidungsstärke als Soft Skill im Soft Skills Würfel von André Moritz

Entscheidungsstärke als Soft Skill im Soft Skills Würfel von André Moritz (www.soft-skills.com)

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Szenariobildung im Entscheidungsprozess: Szenarien schriftlich festhalten

Szenariobildung: Szenarien aufzustellen und durchzuspielen erleichtert komplexe Entscheidungen (© Bacho Foto / Fotolia)

Szenarien erleichtern Entscheidungen
Oft ist Entscheiden wirklich nicht einfach. Das liegt erstens an der häufig vorhandenen „Qual der Wahl„, d.h. der Zahl der zur Verfügung stehenden und sich meist ausschließenden Alternativen. Zweitens fällt es uns schwer, …

Automat, Dilemma und Entscheidungsfreiheit

Echte Entscheidungsfreiheit braucht 3 Alternativen (© andrew7726 / Fotolia)

Echte Entscheidungsfreiheit braucht drei Optionen
Entscheiden hat etwas mit dem Auswählen von Optionen zu tun. Wer keine Optionen hat, hat keine Wahl und kann/muss somit nicht entscheiden. Viele Modelle und Methoden aus dem Bereich der Persönlichkeitsentwicklung …

Außerdem zum Weiterlesen rund um Entscheidungskompetenz:

Entscheidungen treffen: Methodisches Vorgehen und Kreativität

Entscheidungsfindung Methoden - Entscheidung treffen mit Pro Contra Liste (© Doc RaBe / Fotolia)

Entscheidungen können sehr einfach sein. Dutzende Male entscheiden wir im alltäglichen Ablauf über tausend Kleinigkeiten, oft ohne dass wir uns dessen bewusst sind. Wie nebenbei stellen wir das Menü für die Nahrungsaufnahme zusammen, die Kleiderauswahl …

Entscheidungsmatrix als eine Form der Darstellung von Entscheidungsproblemen

Entscheidungsmatrix > In der Google Bildersuche finden sich viele Beispiele für Entscheidungsmatritzen / Entscheidungstabellen

Mitunter muss man eine Entscheidung treffen und hat eine Menge an Optionen / Alternativen mit diversen Eigenschaften bzw. unterschiedlich gut erfüllten Kriterien. Das Erstellen einer so genannten Entscheidungsmatrix ist eine recht einfache und zügig zu …

Zitat: Hängen menschliche Entscheidungen von irrelevanten Details (wie der Fragerichtung) ab? – Sorgerecht-Experiment

Wie wir entscheiden... - Studie / Experiment am Beispiel Sorgerecht-Entscheidung (© Wolfilser / Fotolia)
«Studie / Experiment zu Sorgerecht-Entscheidung: Insbesondere bei wichtigen Entscheidungen, die auch andere Personen betreffen, erwarten wir von den beteiligten Personen, dass sie die relevante Information möglichst neutral bewerten und sich nicht von irrelevanten Details leiten ...»

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