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Mayer-Salovey-Caruso Test zur Emotionalen Intelligenz (MSCEIT)

EQ Test: Mayer-Salovey-Caruso Emotionale Intelligenz Test (© Argus / Fotolia)

Der Mayer-Salovey-Caruso-Emotional-Intelligence-Test (MSCEIT)
Bereits seit einigen Jahren überdenkt man den klassischen Begriff der Intelligenz und versucht diesen durch zahlreiche weitere für den persönlichen Erfolg bedeutsame Fähigkeiten (bzw. Kompetenzen / Fertigkeiten) zu erweitern. Neben den kognitiven und …

Soziale Intelligenz – was ist das?
Erklärung, Definition. Wie fördern / lernen?

Soziale Intelligenz (© stmool / Fotolia)

Soziale Intelligenz was ist das eigentlich?
Es gibt eine Anzahl von Merkmalen, mit denen Soziale Intelligenz in der Psychologie beschrieben werden kann. Kurz gesagt handelt es sich um die Fähigkeit, andere zu verstehen und mit ihnen …

Wie kann man emotionale Intelligenz bei Kindern trainieren?

Emotionale Intelligenz bei Kindern trainieren (© Monkey Business / Fotolia)

Emotionale Intelligenz bei Kindern fördern?
Emotionale Intelligenz ist eine entscheidende Eigenheit des Menschen, die dazu dient seine eigenen Gefühle und auch die von seinen Mitmenschen wahrzunehmen, zu verstehen und zu beeinflussen. Kinder fangen schon früh an, …

Leseprobe aus dem Buch "Soft Skills für Young Professionals" - hier aus Kapitel / Abschnitt: 2.3. Emotionale Intelligenz – Ihr Umgang mit Gefühlen

Buchempfehlung: Soft Skills für Young Professionals
«Menschliche und emotionale Reife, Wiedervereinigung von Herz und Verstand Emotionale Intelligenz ist ein wesentliches Persönlichkeitsmerkmal für beruflichen Erfolg sowie für privates Glück. Gerade in Zeiten, wo Unternehmenspraktiker darüber klagen, von den Universitäten zwar karriereorientierte und relativ ...»

Gratifikationsaufschub und Impulskontrolle

Gratifikationsaufschub und Impulskontrolle - Marshmellow-Test (© Focus Pocus LTD / Fotolia)

Kurz- versus langfristige Erfolgserlebnisse
Wer langfristig Erfolg haben will, muss in der Regel auch langfristig daran arbeiten. Nur wenige Erfolge kommen durch Zufall und/oder einen „großen Knall“ von heute auf morgen. Die meisten Menschen, die scheinbar …

Affektblindheit und neuronale Überfälle: Warum wir manchmal ausrasten

Anschreien, Ausrasten, Durchdrehen (© ArTo / Fotolia)

Das Konzept der „Affektblindheit“ (mitunter auch „neuronale Überfälle“ genannt) besagt im Ergebnis der Studien vieler Gehirnforscher, dass in kritischen Situationen Bereiche des aus der Urzeit der menschlichen Evolution stammenden Stammhirns (Reptilienhirns) die Kontrolle über unser …

 

„Emotionale Intelligenz“: Ein Widerspruch?

Auf den ersten Blick erscheint der Terminus „Emotionale Intelligenz“ (EI) widersprüchlich. Auf der einen Seite stehen die Emotionen, die an die Gefühlsebene des Unterbewusstseins geknüpft sind. Losgelöst davon bezeichnet Intelligenz die steuerbare kognitive Leistungsfähigkeit des Gehirns. Zerlegt man indes den Ausdruck, so richtet sich der Fokus zunächst auf das Hauptwort, den Verstand, während das Adjektiv „emotional“ auf dessen Bezugsgegenstand verweist. „Emotionale Intelligenz“ beinhaltet somit, die komplexe Welt der Gefühle rational zu erfassen beziehungsweise Ratio und Emotion nicht als Gegenpole, sondern als Einheit zu begreifen.

Entstehung des Begriffs „Emotionale Intelligenz“

Etwa in der Mitte des 19. Jahrhunderts beschäftigten sich Wissenschaftler wie der französische Anthropologe Paul Broca mit der Frage der Messbarkeit von logischer Denkfähigkeit. Im Jahr 1904 präsentierten die französischen Psychologen Alfred Binet und Theodore Simon erstmals einen Intelligenztest modernen Charakters, der das Ziel verfolgte, den geistigen Entwicklungsstand von Kindern festzustellen. 16 Jahre später brachte der US-amerikanische Psychologe Edward Thornike den Begriff der „Sozialen Intelligenz“ ins Gespräch, der die zwischenmenschlichen Kompetenzen in den Vordergrund stellt. Diese Grundidee entwickelten die amerikanischen Wissenschaftler John D. Mayer und Peter Salovey 1990 weiter, indem sie sie vertieften sowie um den Komponenten der Selbstreflexion erweiterten. Daniel Goleman, wiederum ein US-amerikanischer Psychologe sowie Wissenschaftsjournalist, sorgte mit seinem 1995 veröffentlichten Bestseller „Emotionale Intelligenz“ dafür, dass dieser Ausdruck aus dem Zirkel des Forschungskreises zu einem Diskussionsthema der breiten Öffentlichkeit avancierte. Zur Berechnung der EI-Kompetenz entwickelte der Wissenschaftler Lars Satow ein vorwiegend im deutschsprachigen Raum angewandtes Verfahren, das die Bezeichnung Emotional Intelligence Inventar (IE4) trägt (siehe www.drsatow.de/tests/emotionale-intelligenz-inventar.html). Dieser Test enthält Aufgaben, die unter anderem um Fragen persönlicher Eigenschaften und des individuellen Beziehungsmanagements kreisen. Mehrere Webseiten wie www.psychomeda.de/online-tests/eq-test.html. bieten die Möglichkeit, seinen EQ (Emotionaler Intelligenzquotient) kostenlos zu testen. Emotionale Intelligenz Test (EQ-Test) unter www.psychomeda.de/online-tests/eq-test.html - Screenshot der Auswertung einer Beispieldurchführung am 08.10.2016 Emotionale Intelligenz Test (EQ-Test) unter www.psychomeda.de/online-tests/eq-test.html – Screenshot der Auswertung einer Beispieldurchführung am 08.10.2016

Warum ein hoher EQ von Vorteil ist

Die diversen Definitionen von „Emotionaler Intelligenz“ unterscheiden sich zwar im Gebrauch unterschiedlicher Termini, zielen aber alle in ihrer Grundausrichtung darauf ab, sie als mehr oder minder stark ausgeprägte Fähigkeit zur zwischenmenschlichen Kommunikation auf der Gefühlsebene zu beschreiben. Wissenschaftliche Studien haben festgestellt, dass Menschen mit einem hohen EQ sowohl beruflich als auch privat deutlich erfolgreicher sind als jene mit einem ausschließlich hohen IQ. Nach Angaben des Online-Coachs Kris Stelljes bestimmt „der IQ nur zu 20 Prozent darüber, wie erfolgreich der Mensch wird. Und zu 80 Prozent bestimmt das der Emotionale Quotient“ Diese Einschätzung teilt auch die Open-Mind-Akademie, die auf ihrer Internetseite http://open-mind-akademie.de/hochsensitivitat-2/emotionale-intelligenz-2/ schreibt: „Lange Zeit dachte man, dass die Intellektuelle Intelligenz […] entscheidend für den persönlichen und den beruflichen Erfolg ist, doch diese Vorannahme wurde durch die Realität widerlegt. Hochintelligente Experten in leitenden Positionen scheiterten und wurden von Kollegen, die über entsprechende soziale und emotionale Kompetenz verfügten, erfolgreich ersetzt.“

Affekt, Gefühl, Emotion: Worin besteht der Unterschied?

Emotionale Prozesse können sowohl unkontrollierte körperliche als auch psychische Reaktionen hervorrufen. Von Affekt spricht man, wenn ein Geschehen das nicht steuerbare Nervensystem zur Ausschüttung von Hormonen veranlasst. Die Folge davon können beispielsweise Erröten, Schweißausbruch oder nervöses Zucken der Augenlider sein. Das Gefühl hingegen erfasst die eigenen psychischen Stimmungen, von denen es laut dem Psychologen Paul Ekman sechs Basisempfindungen gibt:
  • Wut,
  • Trauer,
  • Freude,
  • Überraschung,
  • Ekel und
  • Angst.
Diese Ur-Emotionen sind in allen Menschen angelegt, und zwar unabhängig von ihrer Kulturzugehörigkeit. Der Ausdruck Emotion fasst Affekt und Gefühl als Oberbegriff zusammen.

Die fünf Kernkompetenzen „Emotionaler Intelligenz“ (EI/EQ)

Zwei Komponenten sind ausschlaggebend dafür, wie stark ausgeprägt die „EI“ bzw. der „EQ“ eines Menschen ist. Auf der einen Seite steht die Fähigkeit zur Wahrnehmung der eigenen Gefühlslage. Die andere Seite beinhaltet das Gespür für die psychische Verfasstheit des kommunikativen Gegenübers. Diese beiden Aspekte der „Emotionalen Intelligenz“ lassen sich in fünf Kernkompetenzen untergliedern, die aufeinander aufbauen. Anschaulich erläutern die Persönlichkeitstrainer Ingeborg und Thomas Dietz in ihrem Youtube-Video die einzelnen Bausteine (https://www.youtube.com/watch?v=v5JzrNAzev0):
  1. 1. Selbstwahrnehmung: Grundlegender Ausgangspunkt für eine hohe „Emotionale Intelligenz“ ist, seine eigenen unterbewussten Reaktionen sowie die daraus resultierenden Verhaltensmuster zu kennen und dieses Wissen ins Bewusstsein zu überführen.
  2. 2. Selbstregulierung: Wer weiß, wie er in bestimmten Situationen impulsiv und reflexartig reagiert, ist in der Lage, auf seine Emotionen Einfluss zu nehmen und sie bewusst zu steuern. Die Selbstregulierung dient dazu, Gefühle wie Angst in Relation zur Wahrscheinlichkeit ihres tatsächlichen Eintretens zu setzen. Im Rahmen dieser Bestandsaufnahme können negative Emotionen so gelenkt werden, dass die Spitze ihrer unrealistischen Projektion verblasst und eine innere Beruhigung eintritt. Positive Empfindungen sollten dagegen hervorgehoben werden.
  3. 3. Selbstführung: „Wenn ich mich gut führe, dann bin ich Herr im eigenen Haus“, konstatiert der Coach Dietz und spricht damit die Außenwirkung der eigenen Persönlichkeit an. Wer sich beispielsweise in einer beruflichen Führungsposition permanent geriere wie ein Antreiber oder Perfektionist, werde von anderen negativ wahrgenommen. Der Grundgedanke der Selbstführung ist also die Erforschung der persönlichen Aura. Der Wissenschaftsautor Goleman formuliert das dritte Kriterium der „Emotionalen Intelligenz“ etwas anders und nennt es die gezielte Steuerung der Selbstmotivation. Damit meint er die Anpassung des Ichs an sein Umfeld zum Zwecke der Steigerung der eigenen Leistungs- und Begeisterungsfähigkeit. Wer sich beispielsweise die Ziele eines Unternehmens, in dem er beschäftigt ist, zu eigen macht (siehe auch: Commitment), erhöht die Freude an seiner Tätigkeit und schafft damit beste Voraussetzungen für ein erfolgreiches berufliches und auch privates Leben. Die gezielte Steuerung der Selbstmotivation beinhaltet im Übrigen auch die Fähigkeit, Emotionen unterdrücken zu können (siehe auch: Impulskontrolle, Gratifikationsaufschub).
  4. 4. Empathie: Empathie gilt als das Fundament interaktiver Kommunikation und drückt sich in der Fähigkeit aus, die Emotionen anderer wahrnehmen und nachempfinden zu können. Eine sehr gute Definition dieses vielschichtigen Begriffes sowie ein Empathie-Test finden sich auf der Seite http://www.empathie-lernen.de/empathie-definition.
  5. 5. Beziehungen gestalten: „Emotionale Intelligenz“ impliziert darüber hinaus den achtsamen Umgang mit den Empfindungen anderer. In diese Rubrik fallen sowohl die soziale Kompetenz, also Kontakte und Beziehungen knüpfen zu können, als auch die Kommunikationsfähigkeit. Letztere beinhaltet das Geschick, sich verständlich ausdrücken und aufmerksam zuhören zu können (siehe Aktives Zuhören).

Positive und negative Kommunikationssignale

Auf unterhaltsame Weise bringt der Coach Markus Hornung den Zuhörern seines Youtube-Videos den Begriff der „Emotionalen Intelligenz“ näher (https://www.youtube.com/watch?v=HeQEMe2MJ_Q). In seinen Ausführungen hält er zum einen fest, dass ein laut artikuliertes Gefühl nur dann als authentisch wahrgenommen werde, wenn es in Einklang mit der Körpersprache wie Mimik und Gestik stehe. Zum anderen trägt er eine Liste von „To-Do’s und Dont’s im emotionalen intelligenten Verkauf“ vor. Zusammengefasst lautet seine Empfehlung, den Emotionen des Kommunikationspartners Raum zu geben, diese als wahrgenommen zurückzuspiegeln und direkt anzusprechen. Als „Killerphrasen“ für eine konstruktive Gesprächsatmosphäre zählt er auf:
  • „Das wird schon wieder werden!“
  • „Jetzt kommen Sie erst mal runter!“
  • „Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen!“
  • „Das ist alles halb so wild!“
  • „Es gibt ein Licht am Ende jedes Tunnels!“
  • „Andere Mütter haben auch schöne Töchter!“
  • „Lassen sie uns doch mal sachlich bleiben!“
Als typische Reaktion auf solche Allgemeinplätze beschreibt Hornung, dass sich der Gesprächspartner entweder emotional zurückziehe oder dass sich dessen Stimmung wie Wut verstärke, da er sich in seinem momentanen Zustand der Erregung nicht verstanden und akzeptiert fühle. Schlussbetrachtung In der heutigen Zeit der rasanten Veränderungen durch Globalisierung und Technologisierung dominieren Stress und Hektik den Alltag. Um ein Gegengewicht zu den vielen Herausforderungen im beruflichen wie privaten Bereich zu schaffen, ist es hilfreich, in sich selbst hineinzuhorchen, seine eigene emotionale Innenansicht zu erforschen und zu ordnen sowie respektvoll mit den Gefühlen der Mitmenschen umzugehen. In einem Interview sagte Golemann, dass das Leben von Personen mit einer hohen „Emotionalen Intelligenz“ glatter verlaufe, denn sie seien „selbstbewusst, anpassbar, flexibel und arbeiten effektiv auf ihre Ziele hin“ (huffingtonpost.de/2013/12/08/emotionale-intelligenz_n_4407160.html). Es ist also durchaus lohnenswert, sich mit seiner Kompetenz auf der Gefühlsebene rational auseinanderzusetzen, zumal diese Fähigkeit erlernbar und ausbaufähig ist. Einige praktische Tipps hierzu sind zum Beispiel auch der Seite https://www.welt.de/gesundheit/psychologie/article13532689/Emotionale-Intelligenz-laesst-sich-erlernen.html zu entnehmen.