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Vorteile suchen und fokussieren – erst dann „Ja, aber…“

Lob zuerst - Vorteile suchen und fokussieren (© Jürgen Fälchle / Fotolia)

Methodisch eine positive Perspektive aufbauen

Eine konstruktive Lebenseinstellung ist primär eine mentale Sache, ebenso der Teilaspekt des positiven Denkens. Menschen die von Natur aus positiv denken oder diese Einstellung internalisiert haben, sehen in allen Dingen zuerst und primär die Vorteile und Chancen. Diese – in erster Linie – Einstellungssache kann jedoch auch methodisch forciert werden.

Sind Sie ein „Ja, aber“-Seher?

Wenn Menschen eine konstruktive(re) Lebeneinstellung entwickeln wollen, ist es daher ratsam, die „Vorteils-Suche“ als eine von mehreren möglichen, konkreten „Methoden“ zu verankern. Besonders sinnvoll ist es, diese Methode an die Formulierung „Ja, aber“ zu knüpfen, so dass jedes Mal, wenn Sie ansetzen, einer Idee mit einem „Ja, aber“-Einwand zu begegnen (vgl. Einwandbehandlung), die Methode „Vorteils-Suche“ in den Vordergrund rückt. Vergleiche auch: Kreativitätshemmer

(Negative) Wertungen erst einmal zurückstellen

Einige Kreativitätstechniken wie professionell durchgeführtes Brainstorming sehen zum Beispiel vor, Ideen ganz bewusst nur zu sammeln (siehe auch Brainstorming online), d.h. vorerst unbewertet zu lassen. Erst nach einer Verarbeitungspause werden die Vorschläge dann rationell begutachtet und aussortiert. Wenn Ideen jedoch schon direkt bewertet werden – ein Impuls, der meist nicht unterdrückt werden kann – dann macht es zumindest Sinn, im Team zu vereinbaren, dass immer erst gezielt Vorteile herausgestellt werden.

Beginnt ein Teammitglied zum Beispiel in einem Meeting, einen Vorschlag zuerst und sofort anhand von möglichen Nachteilen zu zerpflücken, kann der andere unter Berufung auf die gemeinsame Einigung, immer erst Vorteile und Chancen herauszustellen, den anderne Unterbrechen und vorerst zu konstruktiven bzw. positiven Aussagen anhalten.

Zuerst Vorteile suchen

Eine solche Einigung kann konkret vorsehen, dass jemand erst einen Einwand einbringen darf, wenn er bereits einen noch nicht genannten Vorteil aufgeführt hat. Dies zwingt alle Beteiligten, sich jeweils auch in die Lage des anderen zu versetzen und gezielt die Perspektiven zu wechseln. Das klingt für den einen oder anderen idealistisch – konsequent und im Einvernehmen angewendet, kann auf diese Weise jedoch eine konstruktivere Arbeit und vor allen Dingen höhere Innovationskraft ermöglicht werden.

Zusammenfassung

  • Ankern Sie das methodische Suchen nach Vorteilen und Chancen an eine typische Einwandfloskel, zum Beispiel „Ja, aber“, um bei impulsiven, negativen Einwänden immer wieder den Fokus auf Positives zu erinnern.
  • Treffen Sie im Team gemeinsam eine Vereinbarung, dass ein Einwand erst vorgebracht werden darf, wenn man selbst einen bisher noch nicht genannten Pluspunkt gefunden hat; dies zwingt alle Beteiligten zu einem gesunden Perspektivenwechsel.

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Bildnachweis Titelbild: © Jürgen Fälchle / Fotolia