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Selbstbewusstsein und Ich-Marketing

Selbstbewusstsein: ich kenne meine Stärken (© Robert Kneschke / Fotolia)

Selbstbewusstsein als Schlüssel für den Erfolg bei der Selbstvermarktung

Selbstbewusstsein ist im Soft Skills-Würfel bereits als separate Soft Skill vertreten und mit all seinen mentalen Aspekten, Modellen und Methoden beleuchtet. Die hohe Bedeutung von Selbstbewusstsein spiegelt sich auch bei der Selbstvermarktungsfähigkeit wider, und zwar auf der mentalen Ebene: Niemand kann sich ohne Selbstbewusstsein erfolgreich selbst vermarkten, sei es als Unternehmer und Freiberufler bei der Akquise von Aufträgen, sei es als (potentieller) Angestellter bei der Bewerbung um eine Stelle.

Wer nicht zu sich und seiner Person steht, wer nicht weiß, was er gut und besser als andere kann, kann genau das auch anderen nicht vermitteln. Wer jedoch etwas verkaufen will (und darum geht es im übertragenen Sinne beim Selbstmarketing), muss sein Gegenüber überzeugen – überzeugen, etwas besonders gut zu können, besonders gut zu sein und etwas Nützliches anbieten zu können, dessen Preis geringer als der individuelle Nutzen für Ihr Gegenüber ist.

Die lähmende Angst vor Blamage und Abweisung

Die Selbstvermarktungsfähigkeit eines Menschen steigt in dem Maße, wie seine Angst vor Blamage und Abweisung sinkt. Wenn Sie etwas verkaufen wollen, „wollen Sie etwas“ von jemandem. Sie müssen um etwas bitten bzw. etwas fragen. Sich auf diese Weise an einen anderen Menschen zu wenden, impliziert immer das Risiko einer Abweisung. Und genau das ist es, was die meisten Menschen fürchten. Sie wollen nicht zurückgewiesen werden, sie wollen keinen Korb bekommen, sie möchten eine Abfuhr vermeiden – all das würde an ihrem Ego und ihrem Selbstwertgefühl kratzen.

Jeder fürchtet einen Korb, eine Blamage, eine ZurückweisungFast alle Menschen möchten Abweisungen vermeiden. Entscheidend für ihre Handlungsfähigkeit ist, ob die Angst vor der Abweisung (der „Schmerz“) größer ist als die Aussicht auf den zu erzielenden Erfolg (die „Freude“) oder nicht. Menschen handeln in der Regel nur, wenn die in Aussicht gestellte „Freude über das Ergebnis“ größer ist als der „Schmerz des Handelns“.

Wer sein Selbstbewusstsein für den Verkauf und für das Selbstmarketing steigern will, kann also an zwei Hebeln ansetzen – idealerweise natürlich an beiden: Erstens gilt es die Angst vor der Blamage zu reduzieren. Dies kann zum Beispiel dadurch erfolgen, das Sie sich gezielt bewusst machen, dass ein „Nein“ im Verkauf und in der Akquise kein Beinbruch ist, zum Geschäft dazu gehört, Ihnen wertvolles Feedback zur Verbesserung der angebotenen Produkte und Leistungen sowie zur Weiterentwicklung Ihrer Persönlichkeit bietet. Zweitens sollten Sie die zu erzielende Freude und damit Ihre Motivation maximieren, zum Beispiel durch eine zusätzliche, spezielle Belohnung, die Sie sich bei Erfolg gönnen (siehe auch Motivierung).

Zwar kratzt eine Abfuhr an unserem Ego, doch rein rationell ist der wahrgenommene Selbstwert und das damit verbundene Selbstbewusstsein völlig unabhängig von einem Ja oder Nein eines potentiellen Kunden oder Arbeitgebers.

Sich von der Bewertung und Meinung Anderer unabhängig(er) machenDiese positiven Affirmationen („ich kann besonders gut X“, „im Gegensatz zu anderen bin ich besonders Y“, „was mich auszeichnet, ist Z“ usw.), die grundsätzliche Haltung gegenüber sich selbst „okay zu sein“ und die möglichst weit gehende Unabhängigkeit des wahrgenommenen „Selbstwertes“ von der Einschätzung durch Andere bilden in der Summe das Fundament für ein stabiles Selbstbewusstsein.

Je mehr Sie sich selbst akzeptieren, je mehr Sie sich regelmäßig selbst bestätigen und je mehr Sie sich von der Bewertung und Meinung Anderer unabhängig machen, umso stärker und stabiler kann Ihr Selbstbewusstsein werden – und damit eine bedeutende Grundlage Ihrer Selbstvermarktungsfähigkeit bilden.

Zusammenfassung

  • Selbstbewusstsein ist einer der bedeutendsten mentalen Aspekte für erfolgreiches Selbstmarketing.
  • Die Selbstvermarktungsfähigkeit eines Menschen steigt in dem Maße, wie seine Angst vor Blamage und Abweisung sinkt.
  • Stabiles Selbstbewusstsein setzt die Unabhängigkeit der eigenen Wertschätzung von fremden Urteilen voraus.

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Bildnachweis Titelbild: © Robert Kneschke / Fotolia