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Was versteht man eigentlich unter... JOHARI-Fenster?

Das JOHARI-Fenster mit seinen vier Quadranten (© thingamajiggs / Fotolia)

Im Jahre 1955 wurde das Johari-Fenster in den USA von Joseph Luft und Harry Ingham entwickelt (Namensgebung aus den beiden Vornamen Joseph und Harry abgeleitet!) und spielt seitdem eine große Rolle in der Sozialpsychologie, speziell in der Analyse und Methodik gruppendynamischer Modelle.

Das Johari-Fenster, welches sich mit dem Bewusstsein der Menschen befasst, wird durch die zwei Dimensionen

  1. Was ich selbst über mich (nicht) weiß
  2. Was meine Mitmenschen/Arbeitskollegen über mich (nicht) wissen

aufgespannt. Aus diesen zwei Dimensionen mit jeweils zwei Zuständen (wissen oder nicht wissen) ergeben sich in Kombination die vier Felder des Johari-Fensters.

Das Johari-Fenster am Beispiel erklärt

Betrachten wir diese vier Felder kurz anhand des Beispiels, dass Sie aufgrund persönlicher Probleme (Ehekrach) morgens mies gelaunt im Büro erscheinen:

  1. Sie selbst wissen, dass Sie heute einen schlechten Tag haben, aber Ihre Kollegen ahnen nichts davon (= Privatbewusstsein). Eine gute Strategie um Probleme zu verhindern, wäre es hier, wenn Sie mit Ihren Mitarbeitern kurz darüber sprechen (soweit Ihnen das nicht unangenehm ist) und sie „warnen“ würden. Dadurch wird der Zustand 2.) „offenes Bewusstsein“ erreicht.
  2. Sie selbst wissen, dass Sie heute einen schlechten Tag haben und Ihre Kollegen sehen Ihnen das auch gleich auf den ersten Blick an (= offenes Bewusstsein). Hierbei handelt es sich um einen guten Zustand, der eine offene und ehrliche Handlungsweise aller Beteiligten ermöglicht.
  3. Sie selbst sind sich gar nicht darüber im klaren, dass Sie schlecht gelaunt sind, aber die Anderen merken Ihnen das sofort an (= Schattenbewusstsein bzw. „Blinder Fleck“). Wünschenswert wäre für dieses Feld des Johari-Fensters, dass eine offene Kommunikation möglich ist, d. h. Ihre Kollegen weisen Sie dezent und höflich auf Ihre miese Laune hin, damit Sie selbst die Chance haben, entsprechende Gegenmaßnahmen einzuleiten.
  4. Weder Sie selbst noch Ihre Mitarbeiter ahnen etwas von Ihrer schlechten Laune. Dieses „Kollektive Nichtbewusstsein“ gleicht beinahe einem Minenfeld, einer hochexplosiven Stimmung, bei der es oft „scheinbar grundlos“ zu Konflikten und Streit (sowohl auf der Sach- als auch der Gefühlsebene) kommen kann.

Ziel des Johari-Fensters ist es immer, das offene Bewusstsein zu erreichen, um die Kommunikation offen und ehrlich zu gestalten und durch das Erkennen des „eigenen blinden Fleckes“ unnötigen Konflikten aus dem Weg zu gehen.

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Bildnachweis Titelbild: © thingamajiggs / Fotolia