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Feedback und Kritik nach dem Delegieren

Delegieren: Ohne Feedback inklusive ggf. nötiger Kritik fehlt Mitarbeitern jede Orientierung (© MH / Fotolia)

Rückmeldung über die Qualität des Ergebnisses

Wer delegiert, überträgt nicht nur Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortungen, sondern muss auch zu einem gewissen Grad auch das Ergebnis kontrollieren. Diese Kontrolle ist im Kontext von Delegation immer eine Gratwanderung:

  • Einerseits sollten Sie möglichst viel Vertrauen in Ihre Mitarbeiter investieren und Ihnen – in einem sinnvollen Rahmen – durch die übertragenen Kompetenzen und Verantwortungen „freie Hand“ lassen.
  • Auf der anderen Seite tragen Sie immer noch die Gesamtverantwortung für die Ergebnisse des Ihnen übertragenen Unternehmensbereichs.
  • Zudem müssen Sie das Ergebnis der Arbeit eines Mitarbeiters auch allein deshalb evaluieren, um diesem Feedback und ggf. Kritik geben zu können.

Auch eine kritische Rückmeldung ist besser als gar kein Feedback

Feedback, d.h. Rückmeldung über Ihre Einschätzung der Arbeit eines Mitarbeiters ist ein elementarer Bestandteil wirksamen Delegierens und wirksamer Führung. Kein Manager kann dauerhaft erfolgreich delegieren, d.h. für die an Mitarbeiter übertragenen Aufgaben, Kompetenzbereiche und Verantwortlichkeiten gute Ergebnisse erhalten, wenn er nicht regelmäßig Feedback liefert.

Dabei geht es nicht um unreflektiertes – und zwangsläufig als unauthentisch von den Mitarbeitern durchschautes – Loben. Es geht darum, den Mitarbeitern ehrliche und konstruktive Kritik zu geben, was an der geleisteten Arbeit und den geleisteten Ergebnissen gut, weniger gut und vielleicht auch falsch und schlecht war.

Gute Führung heißt nicht, nett sein zu müssen

Es ist ein folgenschwerer Irrglaube, dass moderne und kooperative Führung immer nett, diplomatisch und liebenswürdig gegenüber den Mitarbeitern sein muss. Manager werden nicht dafür bezahlt, dass sie nett sind und gute Freunde ihrer Mitarbeiter werden – Manager werden dafür bezahlt, Entscheidungen zu treffen und die Realisierung getroffener Entscheidungen sicherzustellen.

Wenn die Realisierung getroffener Entscheidungen und daraus abgeleiteter Maßnahmen fehlzuschlagen scheint, sind auch harte und ehrliche Töne angemessen und notwendig, so lange sie konstruktiv und nicht generalisiert und/oder destruktiv sind.

Was gerade junge Manager und Teamleiter häufig nicht erkennen, ist: das auch negative Kritik für die allermeisten Menschen besser ist, als gar kein Feedback zu erfahren. Lieber lassen sich die meisten Menschen hart, direkt und ehrlich sagen, dass etwas nicht gut ist und was genau nicht gut ist und was genau sie besser machen sollen, als niemals eine Rückmeldung über die Wertschätzung ihrer Arbeit zu erhalten.

Wer also erfolgreich delegieren will, sollte immer sicherstellen und nie vergessen, nach Erledigung von Aufgaben ein ehrliches Feedback zu geben. Nur so ist es dem Mitarbeiter möglich, sich zu verbessern, zu lernen, zu wachsen und sich so weit zu entwicklen, dass er/sie später selbst einmal eine Führungsrolle übernehmen kann.

Feedback und Kritik – Zusammenfassung

  • Feedback über die Wertschätzung der erledigten Arbeit ist wichtig für die zukünftige Motivation eines Mitarbeiters und die langfristige Wirksamkeit Ihrer Delegation.
  • Kontrolle von Arbeitsergebnissen zwecks Feedback-Gabe ist etwas anderes als Kontrolle aufgrund mangelnden Vertrauens in Mitarbeiter.
  • Die meisten Menschen bevorzugen negatives Feedback vor keiner Rückmeldung über die Wertschätzung ihrer Arbeit.

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